Selbstanzeige Uli Hoeneß wegen Verdacht der Steuerhinterziehung

ANZEIGE

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.816
Hamburg
ANZEIGE
ich wäre nicht überrascht, wenn schwarze Kassen und schwarze Konten aus dem Bundesligageschäft dahinterstecken.

das der adidas spezia a bisserl Geld zum Spielen gegeben hat ist für mich so glaubhaft wie das Darlehen der Oma an Christian Wulff

Im Gerichtsverfahren wird es ja auch um die Frage gehen, ob die Selbstanzeige vollständig und sachlich richtig ist. Insofern kann die Aufstockung schon nrelevant sein.
 

TwetYx

Erfahrenes Mitglied
17.09.2012
629
0
HAM/HEL
Meine subjektive Meinung dazu: Allein mit dem Manager-Gehalt des FC B. (und meinestwegen noch ein paar privaten Werbegeldern) kann dies nur schwerlich möglich sein, solche Summen zu bewegen bzw. (gerade auch mit Blick auf Deutschland) derartige Verluste einzufahren. Schließlich hat er ja auch noch im Alltag von irgendwas gelebt, sich & seine Familie unterhalten, mindestens ein Haus wird er wohl auch besitzen bzw. erworben haben usw., usw.

Ich denke es ist durchaus im Bereich des möglichen, dass Würstchen Uli so viel Geld besitzt. Ich denke er hat mehr als die meisten im ersten Moment so schätzen würden.

Zählen wir mal zusammen:

1. Geringverdiener als Spieler wird er schon nicht gewesen sein.
2. Werbeeinnahmen auch als Funktionär
3. Die Wurstfabrik läuft doch ganz gut nach allem was man so mitbekommt.
und der dickste Batzen:
4. Manager beim FC

Ohne jetzt eine Quelle zu haben, dies müsste bitte ergoogelt werden, hatte der Uli doch einen Vertrag mit dem FC Bayern, dass von jedem Euro mehr an Umsatz den er erwirtschaftet er 10 % für sich behalten darf (!!)

1979 als er Anfing hatte Bayern laut Wikipedia:
Als Hoeneß seine Arbeit aufnahm, erzielte der Verein einen Umsatz von zwölf Millionen Mark bei einer Belastung von sieben Millionen Mark Schulden.

Zuletzt hatte der Verein einen Umsatz von 431,2 Millionen Euro, da kann über die Jahre ( je nachdem wie der Vertrag ausgestaltet ist ) schon was zusammengekommen sein....
 

keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.151
1.126
Ohne jetzt eine Quelle zu haben, dies müsste bitte ergoogelt werden, hatte der Uli doch einen Vertrag mit dem FC Bayern, dass von jedem Euro mehr an Umsatz den er erwirtschaftet er 10 % für sich behalten darf (!!)

1979 als er Anfing hatte Bayern laut Wikipedia:


Zuletzt hatte der Verein einen Umsatz von 431,2 Millionen Euro, da kann über die Jahre ( je nachdem wie der Vertrag ausgestaltet ist ) schon was zusammengekommen sein....

Da solltest Du tatsächlich mal googlen ;). Dieser Vertrag wurde schon Anfang der 80-iger angepasst, da man festgestellt hatte, dass dies eine zu üppige Entlohnung wird langfristig.
 

TwetYx

Erfahrenes Mitglied
17.09.2012
629
0
HAM/HEL
Da solltest Du tatsächlich mal googlen ;). Dieser Vertrag wurde schon Anfang der 80-iger angepasst, da man festgestellt hatte, dass dies eine zu üppige Entlohnung wird langfristig.

Na dann.. Schade für den Ulli :)

Ich glaube dennoch dass er zu den Top Verdienern im Verein gehört hatte.... jedes einzelne Jahr :)
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
aber reicht das wirklich, um allein in Deutschland in 10 Jahren realisierte, steuerabzugsfähige Verluste von fast 120 Mio privat (!) mal eben ganz locker wegzustecken ?

Diese EUR 119 Mio anerkannte steuerliche Verlustvorträge sind wirklich der Hammer. Jeder der sich mit Steuern auskennt weiss wie schwer das ist, so etwas anerkannt zu bekommen. Und normalerweise fragt das Finanzamt sehr genau nach der Mittelherkunft der eingesetzen Beträge. Am schönen Tegernsee gehen die Uhren aber offenbar anders.

Verlustvorträge kommen nicht aus der Luft, sondern können prinzipiell nur aus drei Quellen stammen, da es eines vorherigen Kapitaleinsatzes mindestens in Höhe des Verlustvortrages gegeben haben muss:
a) es hat in der Vergangenheit Gewinne mindestens in gleicher Höhe gegeben. Diese müssen nicht zwangsläufig versteuert gewesen sein, da bis ca. zum Jahr 2000 Spekulationsgewinne steuerfrei waren. Damals waren Spekulationsverluste steuerlich nicht geltend zu machen. Es könnte also sein, das UH bei der Telekom Hausse (Kursanstieg Telekom 1996-März 2000 von ca. EUR 10 auf EUR 100) oder beim Neuen Markt Hype Eigenkapital über Spekulationsgewinne generiert hat. Als er es dann verzockt hat, entstanden durch die geänderte Steuergesetzgebung anrechenbare Spekulationsverluste. Mit den richtigen Transaktionen (z.B. EMTV, Dt. Telekom und vielen anderen) wäre eine Verzehnfachung des eingesetzen Kapital z.B. im Zeitraum 1997-2000 möglich gewesen. Und EUR 12 Mio als Startkapital (EK + vielleicht etwas Lombardkredit) kann ich mir ab ca. 1997 bei UH am ehesten als noch realistisch vorstellen.

b) Er hatte Eigenmittel aus sonstigen Einnahmen (Manager-Gehalt, Entnahmen Wurstfabrik, Werbeeinnahmen etc). Die hat er verzockt und damit steuerliche Spekulationsverluste erzeugt. Möglich, aber wie von segmentix richtig festegestellt kann er kaum so hohe Einnahmen gehabt haben. Und deise Einkünfte wären ja vorher (i.d.R mit ca 50%) versteuert gewesen. Vor Steuer wären das also grob über EUR 200 Mio Einnahmen über einen Zeitraum ca. 1973-200x. Für mich kaum vorstellbar.

c) Es gab Darlehen und das Geld daraus wurde verzockt; auch das kann einen anzuerkennenden, steuerlichen Verlustvortrag generieren. Aber: Wenn der Darlehensgeber (Bank oder Unternehmen oder Privatperson) nicht auf die Rückzahlung verzichtet hätten stände Uli Hoennes heute noch mit Verbindlichkeiten in dieser Höhe (= EUR 119 Mio) gegenüber den Darlehensgebern da. Kann sein, aber davon war bisher nicht die Rede. Ein Darlehensverzicht hätte vermutlich auch zu einem versteuernden Einkommen bei UH geführt und den Verlustvortrag gemindert. Scheidet deshalb für mich eher aus.

Normalerweise fragen Finanzämter vor Anerkennung von Verlusten in dieser Größenordnung nach der Mittelherkunft und prüfen genau, ob die eingesetzten Gelder, die die Verluste generiert haben vorher ordnungsgemäß versteuert waren. Ob das hier auch so war ist die Frage. Und das riecht nach Mega-Spezi-Skandal.

Ich stelle mit nur mal vor in 2008 wäre publik geworden, das eine Einzelperson (privat) in Deutschland einen anerkannten, steuerlichen Verlustvortrag von EUR 119 Mio hat. Dafür kommen in Deutschland nur wenige Personen in Betracht. auf Uli Hoeness wäre kaum einer gekommen.
 
  • Like
Reaktionen: feb und segmentix

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.557
303
Point Place, Wisconsin
Gab es nicht in der Vergangenheit ganz legale Möglichkeiten Verlustvortäge in unbeschränkter Höhe zu generieren ?
Ich meine da gab es Modelle ein Rad zu drehen zwichen Luxembourg und Deutschland.
Man musste die Transaktionen nur in beliebiger Höhe wiederholen mit geringem Mitteleinsatz.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Gab es nicht in der Vergangenheit ganz legale Möglichkeiten Verlustvortäge in unbeschränkter Höhe zu generieren ?
Ich meine da gab es Modelle ein Rad zu drehen zwichen Luxembourg und Deutschland.
Man musste die Transaktionen nur in beliebiger Höhe wiederholen mit geringem Mitteleinsatz.
Keine Ahnung, solche Modelle kenne ich nicht und ich weiss auch nicht ob diese auf der Ebene von Privatpersonen funktionieren sollen. Auch im Fall UH war von Luxembourg nie die Rede.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.960
13.452
FRA/QKL
Gab es nicht in der Vergangenheit ganz legale Möglichkeiten Verlustvortäge in unbeschränkter Höhe zu generieren ?
Ich meine da gab es Modelle ein Rad zu drehen zwichen Luxembourg und Deutschland.
Man musste die Transaktionen nur in beliebiger Höhe wiederholen mit geringem Mitteleinsatz.
Das Rad musste nur immer schneller gedreht werden und dabei noch wachsen... :rolleyes:
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Doch, doch, der Artikel bringt das schon sehr gut auf den Punkt.

Der Hammer ist allerdings dieser Satz:
"Damit entsteht gar nicht erst der Eindruck, dass die abgezweigte Steuer eigentlich mein Geld ist."
:doh:

Letztlich gibt es genau drei Möglichkeiten, wie Bürger auf exzessive Besteuerung reagieren: Hinterziehung, Auswanderung und Leistungsverweigerung. Daß sie mindestens eines davon tun werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche, und das ist auch gut so. (wobei es offensichtlich ist, was davon legal und was- zu Recht - illegal ist).
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Letztlich gibt es genau drei Möglichkeiten, wie Bürger auf exzessive Besteuerung reagieren: Hinterziehung, Auswanderung und Leistungsverweigerung. Daß sie mindestens eines davon tun werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche, und das ist auch gut so. (wobei es offensichtlich ist, was davon legal und was- zu Recht - illegal ist).

Legal - illegal - scheißegal: Die Staatsraison der 68er frisst Ihre Kinder...

Ab welchem Verhältnis sind kumulierte Steuern und Abgaben nicht eigentlich sogar Enteignung - vor allem, wenn man noch die Steuer-/Abgabenverwendung berücksichtigt?

Ist Substanzbeteuerung nicht per se Enteignung?
 

keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.151
1.126
Ab welchem Verhältnis sind kumulierte Steuern und Abgaben nicht eigentlich sogar Enteignung - vor allem, wenn man noch die Steuer-/Abgabenverwendung berücksichtigt?

Gab es dazu nicht einmal ein Urteil des BVG, dass Einkommenssteuern >50% nicht mit der Verfassung vereinbar sind?

Ist Substanzbeteuerung nicht per se Enteignung?

Deshalb ist der Anteil solcher Steuern in Deutschland wahrscheinlich auch verschwindend gering gemessen am gesamten Steueraufkommen und im Fall Hoeneß geht es ja auch nicht um eine solche Steuer.
 

AchWas

Erfahrenes Mitglied
27.04.2010
2.861
2
Und was meint das FC Bayern- (und VfB Stuttgart-)Mitglied Harald Schmidt dazu? Sehens- und hörenswert: :D http://www.sky.de/web/cms/de/videos-harald-schmidt-show.jsp?bctid=2840151229001
Die große Frage ist doch: Weint Hoeneß nochmals, wenn die Richter ihm in der Verhandlung seine rund 2 Dutzend nicht-deklarierten ebay-Auktionen der letzten Jahre unter die Nase halten:confused:
( http://www.vielfliegertreff.de/besitz-eigentum/67346-qipu-versteuern.html#post1295192 ;))
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Gab es dazu nicht einmal ein Urteil des BVG, dass Einkommenssteuern >50% nicht mit der Verfassung vereinbar sind?



Deshalb ist der Anteil solcher Steuern in Deutschland wahrscheinlich auch verschwindend gering gemessen am gesamten Steueraufkommen .

Ja, gibt es, und das ist auch gut so. In quasi-totalitären Staaten kann es aber durchaus sein, daß solche Urteile von nachfolgenden Richter-Generationen verwässert und "der politischen Opportunität" angepasst werden. :sick:
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Deshalb ist der Anteil solcher Steuern in Deutschland wahrscheinlich auch verschwindend gering gemessen am gesamten Steueraufkommen und im Fall Hoeneß geht es ja auch nicht um eine solche Steuer.

Exkurs Grundsteuer:
Da die Grundsteuer-Hebesätze von den Städten festgesetzt werden unterscheidet sich die Höhe der Grundsteuer regional. Deshalb würde für die gleiche Wohnung in Duisburg, welches hinsichtlich der Grundsteuerhöhe in Deutschland einer der teuersten Orte ist, bei einem Hebesatz von 695 % für die Grundsteuer B (2013) eine Grundsteuer von € 243,25 anfallen, d.h. die Grundsteuer ist in Duisburg um 88% höher als in Zweibrücken.
Grundsteuer (Deutschland) – Wikipedia

Mal abgesehen davon, dass die Grundsteuer hier in Duisburg extrem teuer ist (und der rot-rot-grüne Stadtrat eine weitere Erhöhung bereits beschlossen hat...), wird bei dieser Steuerart doch wohl impliziert, dass ein Grundstück immer einen Gewinn abwirft. Was aber, wenn nicht? Dann ist diese Steuerart am Ende schlicht und einfach eine Enteignung, denn letzten Endes steht die persönliche und dingliche Haftung des Eigentümers, auch wenn er keine Einkünfte aus dem Grundstück erzielt.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
und im Fall Hoeneß geht es ja auch nicht um eine solche Steuer.

Aber der Fall Hoeneß - den ich hier mal stellvertretend für allgemeine Steuerhinterziehung nehme - eignet sich gut mal zu fragen, wo eigentlich die Motive für Steuerhinterziehungen liegen.
Wer wirft den ersten Stein und hat noch nie auf die Frage, ob er eine Rechnung brauche, für sich vorteilhaft geantwortet? Warum?
 
F

feb

Guest
Ich suche nach einem glaublich schon jahrzehnte alten Sketch, in dem ein gebildeter Mensch, der besondere Expertise zum Thema "Regenwurm" hat, es fertigt bringt, jedwedes andere Geschrächsthema spätestens nach 3 - 5 Sätzen wieder auf den Regenwurm zu bringen (Vielleicht hat jemand eine Fundstelle?).

Hier in diesem Unterforum fühle ich mich an den Sketch oft erinnert. Kaum ist ein Unrecht, eine Ungerechtigkeit oder auch eine Straftat ruchbar geworden, finden sich einige wenige Foristen, die dieses Geschehen dem Staat oder bevorzugt den Linken anheften wollen.

So auch hier: UH ist zwar kein Kleingewerbetreibender, der wegen schlecht laufender Geschäfte in Not geraten ist und seinen Ausweg in der Steuerhinterziehung sah, sondern vielmehr ein Unternehmer, der als erfolgreicher Bratwurstfabrikant und als noch erfolgreicherer Manager meines Lieblingsvereines es zu einem sehr beträchtlichem Vermögen gebracht hat und der ganz ohne Not, sondern aus Gier und (wie er es selbst formuliert) Sucht mit dreistelligen Millionenbeträgen spekuliert und dabei auch ein wenig Steuern hinterzogen hat.

Aber es ist wie mit dem Regenwurm: Na ja, UH ist nicht so richtig verantwortlich/ schuldig, er ist braver Unternehmer, soziale Verdienste...blabla ... und letztlich war es doch der böse Staat und diese bösen Linken, die diese Tat verursacht haben.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Naja, niemand hat gesagt, er sei nicht verantwortlich, am allerwenigsten er selbst. Aber es besteht wohl kein Zweifel daran, daß je höher die Steuersätze, desto höher der Anreiz zur Hinterziehung, unabhängig davon, wie man das moralisch einschätzt. Und es sollte auch bekannt sein, wer diejenigen sind, die für höhere Steuern plädieren.

Nun kann man natürlich sagen, "ach Gott, Kollateralschaden!", das kann man so sehen, aber die o.g. Zusammenhänge sollte man nicht negieren.
 
F

feb

Guest
Naja, niemand hat gesagt, er sei nicht verantwortlich, am allerwenigsten er selbst. Aber es besteht wohl kein Zweifel daran, daß je höher die Steuersätze, desto höher der Anreiz zur Hinterziehung, unabhängig davon, wie man das moralisch einschätzt.

Das liegt auf den ersten Blick tatsächlich nahe - aber verdient der näheren Betrachtung: http://www.tackletaxhavens.com/Cost_of_Tax_Abuse_TJN_Research_23rd_Nov_2011.pdf. In einer weiteren Studie, die die Steuerhinterziehung in skandinavischen Ländern und BeNeLux im Vergleich zu D untersucht - ich finde sie aktuell nicht - habe ich gelesen, dass in den Ländern mit höherer Steuerquote (NL, BE, SW) die Steuerhinterziehung niedriger liegt als in D.

Und es sollte auch bekannt sein, wer diejenigen sind, die für höhere Steuern plädieren.

Da stimme ich zu, das ist bekannt und ich spreche es auch aus: Für höhere Steuern (namentlich für "Besserverdiener") plädieren aktuell die Linken, die GRÜNEN und auch die SPD . Ich habe aber auch schon einmal daraufhin gewiesen, dass historisch gesehen die Konservativen in D die "erfolgreicheren Steuererhöher" waren.
 
  • Like
Reaktionen: concordeuser

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
In einer weiteren Studie, die die Steuerhinterziehung in skandinavischen Ländern und BeNeLux im Vergleich zu D untersucht - ich finde sie aktuell nicht - habe ich gelesen, dass in den Ländern mit höherer Steuerquote (NL, BE, SW) die Steuerhinterziehung niedriger liegt als in D.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Steuern in NL wirklich höher sind, es scheint mir nicht so: Zwar ist der Spitzensteuersatz etwas höher, dies enthält aber bereits die Sozialabgaben, in der Summe ist die Belastung also niedriger als bei uns.
Zinsen für die selbstgenutzte Immobilie sind abzugsfähig,
und schließlich: Kapitalerträge sind jenseits eines fiktiven Ertrages von 4% steuerfrei.
Aber das sind nur meine laienhaften Erkenntnisse auf die Schnelle, habe jetzt nicht den Anspruch, einen fundierten Steuervergleich in allen Feinheiten durchzuführen.

Und Belgien: Hmm, ich kann mich noch erinnern, wie bei Kölner Sendern tätige Showgrößen ihren Wohnsitz nach Belgien verlagerten. Das taten sie bestimmt nicht, weil die Steuern dort höher waren.
 

Exdon

Erfahrenes Mitglied
08.05.2009
1.398
385
Da stimme ich zu, das ist bekannt und ich spreche es auch aus: Für höhere Steuern (namentlich für "Besserverdiener") plädieren aktuell die Linken, die GRÜNEN und auch die SPD . Ich habe aber auch schon einmal daraufhin gewiesen, dass historisch gesehen die Konservativen in D die "erfolgreicheren Steuererhöher" waren.

Es soll durchaus Besserverdienende geben, die ebenfalls für höhere Einkommensteuer für Besserverdienende plädieren. 2% oder 5% von dem, was nicht gebraucht wird, mehr abzugeben, sollte noch keine Verarmungsängste hervorrufen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Es soll durchaus Besserverdienende geben, die ebenfalls für höhere Einkommensteuer für Besserverdienende plädieren. 2% oder 5% von dem, was nicht gebraucht wird, mehr abzugeben, sollte noch keine Verarmungsängste hervorrufen.

Es ist natürlich perfide, wenn Leute, die Millionen verdienen, nonchalant zum Besten geben, daß doch Leute, die 52.883 EUR im Jahr verdienen und davon 11.279 EUR Einkommensteuer zuzüglich Sozialabgaben zahlen müssen, doch gern noch ein bischen mehr zahlen können. :doh:
 
  • Like
Reaktionen: singmeister