Ein Angestellter der wie bei uns mehr als 10000 Euro im Monat verdient sollte keine Stunden zaehlen.
Sein Chef aber auch nicht.
Tut er hier aber wohl doch, sonst wüßte man ja nicht um die Zahl 120-130%.
Klar, meine Frau muss das mittragen, aber wie gesagt, es wird ja auch kompensiert. Unterm Strich sind es sicher immer noch 120-130%, aber den Preis zahle ich gerne, um eine Arbeit zu haben, die mir auch echt Spaß macht.
Ich denke, der Spaß-Faktor ist hier das entscheidende, neben der Gesamtsituation. Die Frage ist, ob Du noch Spaß hast, wenn Deine Frau beschließt, "das" nicht mehr mitzutragen...
Aber falls Du mit "kompensiert" die Kohle meinst: vergiß es. Das ist keine
Kompensation. Niemals nicht. Das ist der Preis, auf den Du Dich mit Deinem AG für die Lieferung Deiner Arbeitsleistung geeinigt hast. Geld kann mangelnde Freizeit, Familienleben, Urlaub etc. nicht ersetzen. Einige wissen das von Anfang an (die nennt man dann wohl YOLOs), andere lernen es irgendwann. Die einen früher, die anderen später, wieder andere zu spät.
Wenn Dir das klar ist und - wie gesagt - die Gesamtsituation für Dich stimmt, dann machst Du vieles richtig...
Für 9-to-5 hätte ich mich auch einfach nach der Schule zurücklehnen, chillig studieren und irgendwas nehmen können.
Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß der Gründer einer solchen Firma (klein und erfolgreich) es genau so gemacht hat...

9-5 fällt allerdings dann irgendwann weg...
allerdings sind Erfolg und Leistung nicht entkoppelt.
Absolut. Leider ist das eine Erkenntnis, die immer mehr verloren geht.
Und um wieder zum Thema zu kommen: Bei uns gilt "mach, was Du für vernünftig hälst." Kein fixes Reglement, sondern einfach Eigenverantwortung und eben Freiheit.
Sowas hatte ich auch mal. Das führt meiner Meinung nach entweder dazu, daß sich jeder seine eigenen Richtlinien zusammenbaut oder daß es doch wieder eine unausgesprochene Unternehmensrichtlinie gibt, die auf sozialer Kontrolle und Gruppendruck basiert. Dann lieber doch gleich explizit Regelungen formulieren.
Reicht das nicht?
Wie lange möchtest du denn? 12 15 24 Stunden? Am besten Toilettenstuhl am Schreibtisch, spart die Pinkelpause.
Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Doch. Neun Stunden reichen. Ich denke, das Problem hier ist nicht die Zeit, sondern der Zwang/die Bevormundung durch das automatische Abmelden. Auf so eine Idee kommt man nur, wenn alle Versuche gescheitert sind, eine Führungskultur zu etablieren, in der der Vorgesetzte seinem Mitarbeiter einen "schönen freien Nachmittag" wünscht, wenn der MA nach neun Stunden geht.
Seien wir doch mal ehrlich, wenn wir nicht gerade als Architekt arbeiten ist das was man heute "Arbeit" nennt nach wenigen Wochen/Monaten in Vergessenheit geraten. Null Beständigkeit.
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
