Bundesrat Maurer beschuldigte die Medien wegen ihrer Berichterstattung. Sie habe enorme Unruhe gebracht und unnötige Massnahmen provoziert. Damit haben sie erheblichen wirtschaftlichen Schaden angerichtet. Wer Ominkron als harmloser bezeichne, werde gleich als Corona-Verschwörer abgestempelt. Der angegriffene Journi versuchte sich zu verteidigen, womit er also dem Bundesrat recht gab, dass damit die Menschen vorsichtiger geworden wären und eigenverantwortlich gehandelt hätten. Maurer meinte daraufhin, dass Journalisten mit Kritik eben Mühe hätten.
Maurer hat Recht, obwohl auch SP-Berset Omikron für Geimpfte als Grippe bezeichnet hat. Jetzt zuerst mal hoffen, dass am 13.2. die Abstimmung für mehr Subventionen an die Medienhäuser bachab geht - Tamedia (SP) und Ringier haben genug Geld.
Aber wenn wir Revue passieren lassen: Es gab 2 Länder in Europa, die die Maskiererei zu Beginn von Corona mit Augenmass sahen. Beide begannen mit "Schwe". In einem war ein Daniel Koch das Sprachrohr, dem das Volk vertraute, im anderen ein Anders Tegnell. Tegnell ist ein Jahr jünger als Koch. Koch war ein krisenerprobter, sehr guter Kommunikator. Als Koch nach der 1. Welle in Rente ging und das Amt abgab (das seither mit weiteren Fluktuationen aufwartete), stürzte sich die SP-nahe Tamedia auf das Thema und biss sich daran fest.
Man lockerte, und es gab in einigen Nachtclubs sogenannte Corona-Kluster. SP-Bundespräsidentin und -Verkehrsministerin Sommaruga und SP-Gesundheitsminister Berset beugten sich dem Gstürm von SP-Tamedia und liessen am 1.7.2020 um 14:00 landesweit eine Maskenpflicht im ÖV (und nur in diesem!) verordnen, obwohl die täglichen Fallzahlen absolut nur zweistellig waren. Hätte man das zu Beginn der 2. Welle, gleichzeitig wie bei den Läden, gemacht, hätte ich das zwar nicht so gut gefunden, aber immerhin verstanden.
Ein Jahr später, die Fallzahlen waren erneut niedrig, und ich war guter Hoffnung, 6 Wochen Sommerferien per ÖV in der Schweiz zu verbringen. SP-Berset kündigte an, sobald jeder ein Impfangebot hatte, könne man die Massnahmen aufheben und in die "Normalisierungsphase" übergehen. Man lockerte dann tatsächlich da und dort zögerlich, die Fallzahlen waren so niedrig wie vor einem Jahr, die Leute waren geimpft, aber die Maskenpflicht im ÖV sorgte weiter für miese Stimmung im Zug und hetzte Hilfspolizisten und Leute mit "XMV" ("xunder Menschenverstand") gegeneinander auf.
Somit weiter keine ÖV-Benutzung und keine Sommerferien in der Schweiz von mir, zwischenzeitlich ist mein erstes Auto gekauft worden...
Dann gingen die Zahlen wieder hoch wegen Omikron. Klar, man wusste nicht, was auf einen zukommt. Heute weiss man: Wegen Omikron sind nun in (kommuniziert) den Kantonen Zürich, Zug und Graubünden derzeit null Fälle in der Intensivstation. Es ist weiter genug Impfstoff da, alle die geimpft sind, können sich boostern lassen und brauchen keine Maske als Schutz. Meine Prognose: Die Fallzahlen werden bis im Sommer wieder zurückgehen, und eine Überlastung der Intensivstationen wir nie stattfinden. Ob SP-Berset uns den dritten Sommer mit einer unsäglichen Maskenpflicht versaut?
Oder werde ich dann wieder (oder noch...) in dem Land sein, das wie ein Fels in der Brandung mit soviel Massnahmen wie nötig das Volk friedlich zusammenhält? Diskussionen wie diese hier gibt es in Schweden schlicht nicht, von Querdenkern hört man nichts, und eine Maskenpflicht gab es im ÖV noch nie.
Und jedem, der in Schweden derzeit zu mir kommt und jammert, von Corona die Nase voll zu haben, muss ich erklären, wie es in meiner Heimat abgeht...
Ja, klar, in Schweden lief die 1. Welle stärker ab als anderswo. Aber wir sind nicht mehr im Frühling 2020 und der Impfstoff ist da. Das sehen hier alle so (Presse und landläufige Meinung). Andere Länder mit einschneidenden Massnahmen haben Schweden in der Todesinzidenz überholt (ich zeige mit dem Finger nach Österreich).