Das ist schon die abgespeckte Version. Die Unterstützung hat mit den benötigten Genehmigungen zu tun, nicht mit dem Finanzen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass in UK dann der Staat einspringt, sind eher gering. Da sucht man dann einfach ewig einen neuen privaten Investor.
Nein, das habe ja auch gar nicht behauptet. Mir ist klar, dass es dabei (zunächst einmal) um den politischen Willen geht.
Aber das ist es ja eben auch – in Ihrer Partei ist dieses, m.E. in der Tat völlig überteuerte Projekt alles andere als populär – und eben diese Partei hat Reeves in der Haushaltshaltsdebatte vor ein paar Wochen komplett düpiert und sie der Oppositionsführerin (vielsagend übrigens, dass sowohl die erste Frau, als auch die erste schwarze Frau in dieser Rolle nicht „progressive“ sondern „konservative“ Politkerinnen sind bzw. waren) zum Fraß vorgeworfen.
Der resultierende Tränenausbruch der Rachel Reeves wird in die Annalen der britischen Parlamentsgeschichte eingehen und nährt erneut nachhaltige Zweifel an ihrer politischen Zukunft und Durchsetzungsfähigkeit.
Zum Flughafen hat der Guardian die Gemengelage bereits im Januar mit wunderbar trockener Ironie zusammengefasst:
So don’t you dare tell me we don’t build things. We build the best damn metaphors in the world.
Another thing we might be building, perhaps in our own inimitable style, is a
third runway at Heathrow. This is the heavy hint dropped by chancellor Rachel Reeves at Davos this week, which – if realised – could open the gate to the Labour Upside Down. Half of the cabinet hate it, half of them love it. Imagine Tony Blair but in asphalt.
https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/jan/24/heathrow-third-runway-labour-rachel-reeves
Auch wenn bei einem Flughafen die Analogie zum BER naheliegt (nur die Dimension der Kosten nochmal gut 10-fach höher liegt!), für mich hat das von der politischen Dynamik eher das Potential für ein britisches Stuttgart 21 – und das wie gesagt in einer wirtschaftlichen Lage, die zumindest so trübe ist, wie die unsrige.