[11MAR2011] Schweres Erdbeben in Japan

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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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Die Andeutungen verdichten sich auch langsam, dass die Laufzeitverlängerungen ausgesetzt werden.
Ist es denn so dringend? Die AKW werden einige Zeit weiter laufen ob mit oder ohne diese Aussetzung. Man kann also genauso gut erst die von der Regierung vorgeschlagene Sicherheitsanalyse durchführen und dann anhand der Ergebnisse handeln.

Scheint also nur eine politische Show ohne irgendwelche Auswirkungen zu sein. Die Merkel ist bei den nächsten Wahlen eh nicht zu retten.
 
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muskelkater

Guest
Ja klar. Das geht sicher superschnell, angesichts der Logistiksituation vor Ort, mal ganz abgesehen davon, dass man Arzneimittel nicht einfach privat ins Ausland verschicken darf.

Das wäre also noch doofer, als die Dinger selbst zu schlucken. Wobei, wenn es nicht doof wäre, dann müssten die Apotheken in DUS ja noch viel mehr davon verkaufen, denn dort leben viel mehr Japaner, die naturgemäß entsprechend viele Freunde und Bekannte in der Heimat haben.
Ich denk mal, die meisten Buerger bekommen langsam einen dicken Hals (auch Kropf genannt) und dagegen soll Jod ja Wunder helfen...
 

zerstreut

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11.10.2010
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... ich habe mich bemüht die persönliche meinung nicht zu veröffentlichen, weil all die persönlichen, auch politischen kommentare niemandem helfen. hinterher ist man dann sowieso immer schlauer. ich habe vielfache (natur)unglücke miterlebt und bin heute froh nicht in japan zu sein, denn die lage ist unabhängig von dem bereits geschehenem - bedrohlich. dennoch bin ich betroffen, da auch ich kollegen und freunde habe, zu denen ich bis jetzt der kontakt fehlt.
und grade darum bitte ich einige hier postende das guttenbergische niveau zu verlassen! danke.
 
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Croth

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21.07.2009
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Regierungssprecher Yukio Edano sagt der Agentur Kyodo gegenüber, dass es in drei Reaktoren von Fukushima zu einer Kernschmelze gekommen sein könnte.

+++ Kernschmelze droht in drei Reaktoren +++

Während das für den außenstehenden Betrachter nicht sehr überraschend sein dürfte, scheint die Informationspolitik langsam einheitlicher zu werden.
 

Dude

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23.07.2010
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derpelikan

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08.02.2010
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letzte pressekonferenz

der wasserspiegel in reaktor 2 ist nun wieder bei 2m und deckt 50% der brennstaebe ab.

die meisten bahnen in japan fahren nun wieder !


dp
 
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flysurfer

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06.03.2009
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Du verstehst womöglich wirklich nicht, um was es hier tatsächlich geht. Selbst 20.000 Tote und 300 Milliarden Dollar Sachschaden wären kein wirtschaftlich unlösbares Problem, und Japan wird diesen Schaden wohl innerhalb eines Jahres wegstecken, so wie auch nach Kobe, wo es weniger Tote aber einen ähnlich hohen Sachschaden gab (es waren auch mehr Produktionsstätten betroffen). Die von den Beben und Tsunamis betroffenen Gebiete sind eher strukturschwach und nach meinen Informationen (CNBC Asia) für lediglich 8% des GDP verantwortlich.

Sollte jedoch der (unwahrscheinliche aber mögliche) schlimmste Fall eintreten und eine hochradioaktive Wolke ausgerechnet den Großraum Tokio zu wichtigen Teilen unbewohnbar machen, wäre der Schaden möglicherweise so groß, dass Japan seine Schulden nicht mehr bezahlen könnte und somit den Staatsbankrott erklären müsste. Dies wiederum hätte extrem negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, bis hin zu einem Zusammenbruch des Finanzsystems.

Nicht zuletzt deshalb liegt das Augenmerk der Welt auf dem Atomthema – auch wenn natürlich alle inständig (und ganz im eigenen Interesse) hoffen, dass es nicht zum Äußersten kommen wird. Doch allein die Möglichkeit, dass dieser Super-GAU mit einer Wahrscheinlichkeit von vielleicht 5 oder 10% eintreten könnte, reicht aus, um die Eliten der Welt (dazu zählen sich zweifellos auch alle führenden CDU- und FDP-Politiker) extrem nervös zu machen. Dass niemand dieses Szenario einer finanziellen Kettenreaktion zu diesem Zeitpunkt öffentlich aussprechen mag, liegt dabei schon aus Pietätsgründen auf der Hand. Aber jeder, der sich ein wenig mit der Sache befasst, hat dieses Szenario natürlich im Hinterkopf, von dem letztlich die ganze westliche Welt schwer betroffen wäre, inkl. China, nicht zuletzt deshalb haben die auch sofort jegliche Hilfe angeboten, ist sonst ja nicht ihre Art beim Erbfeind Japan.

Und ja, wohl nicht zuletzt deshalb findet bei den AKW-Befürwortern nun "plötzlich" ein Umdenken statt. Einen "too big to fail"-Gau möchte sich niemand leisten, und irgendwie ist man sich seiner Sache nun wohl nicht mehr ganz so sicher.
 
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zerstreut

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11.10.2010
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zur routenänderung der swiss und der lh:
die crews sind kein militärisches personal das auf befehl seine arbeit durchzuführen hat. daher ist es nicht ganz einfach "freiwilliges" personal zu finden das bereit ist in japan zu bleiben. leichter ist es - neben dem versicherungsproblem - crews zu finden die asien-japan-asien fliegen. zudem hat man die möglichkeit den flieger derart vorzubereiten, dass eine versorgung in japan (sprit, wasser, catering) nicht notwendig ist. sollten sich in japan die zustände zuspitzen bleibt der flieger sofort am boden.
 
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cockpitvisit

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04.12.2009
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Du verstehst womöglich wirklich nicht, um was es hier tatsächlich geht.
Ich poste nicht nur Artikel, mit denen ich 100% einverstanden bin :idea:

Aber wenn Du diskutieren möchtest, ist ein Staatsbankrott auch kein wirtschaftlich unlösbares Problem (siehe Argentinien, oder auch Nachkriegs-Japan). Hätte das Erdbeben südlicher zugeschlagen und Tokyo und die Tokaido-Region zerstört, wäre es auch garantiert zu einem Staatsbankrott gekommen. Wo ist also das Besondere an einer Atomkatastrophe (die zudem nicht einfach so, sondern zusammen mit einer viel größeren Erdbeben-Katastrophe kommt)?

Doch allein die Möglichkeit, dass dieser Super-GAU mit einer Wahrscheinlichkeit von vielleicht 5 oder 10% eintreten könnte, reicht aus, um die Eliten der Welt extrem nervös zu machen.
Ja, sowie Iodtabletten-Käufer in Berlin. :rolleyes:
 

flysurfer

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Hätte das Erdbeben südlicher zugeschlagen und Tokyo und die Tokaido-Region zerstört, wäre es auch garantiert zu einem Staatsbankrott gekommen.

Wie kommst du denn darauf? Das hätte man genauso wiederaufgebaut wie Kobe, zumal die Schäden dank der Bauweise in Japan stets geringer sind als anderswo. Die größten Schäden hat auch in diesem Fall die Flutwelle verursacht, insbesondere die zahlreichen Opfer.

Kommt zu diesem Schaden allerdings ein echter Super-GAU hinzu, der weite Teile dicht bevölkerter und hochindustrieller Gegenden unbewohnbar macht, ist die Last zu groß. Japan kann sich nach diesem Unglück schlicht und einfach keinen Super-GAU leisten, und das leisten kann man durchaus wörtlich nehmen.

Der Vergleich der Wirtschaftsgroßmacht Japan mit dem Entwicklungsland Argentinien ist natürlich lachhaft. Zumal es in Japan eine ganz andere Situation gibt als beispielsweise in den USA, es ist ja hinlänglich bekannt, wer die die japanischen Schuldpapiere überwiegend gekauft hat (und sie nun in der Not verkaufen muss). Woher sollen dann die Käufer für neue Schuldpapiere kommen?
 
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matchcut30

Guest
Grade in der 15h Tagesschau: TEPCO hat eine Fehlinformation rausgelassen; der Versuch, in den Reaktor Nr. 2 mit Seewasser zu umgeben, wurde gar nicht erst begonnen, da keine Pumpen funktionsfähig seien. Der Reaktor sei demnach seit mehreren Stunden ungekühlt.
 
M

matchcut30

Guest
Thema GAU: Wenn es irgendwo strahlt, richtig strahlt, wie das nach einem solchen angenommenen Unfall mit Kernschmelze und explodierendem Druckbehälter, der die ganze nukleare Suppe kilometerhoch verteilt, müsste man das ja auch woanders messen können. Bei Tschernobyl wusste man nach ein paar Tagen, dass irgendwo was passiert sein muss - 4000 km entfernt. Soviel Zeit ist inzwischen auch hier vergangen. Russland, China, Korea usw. werden sicherlich ihre eigenen Messstationen haben und unterliegen nicht dem Schweigegelübde der japanischen Regierung oder den beteiligten Konzernen...
 

krypta

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23.05.2009
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"Wir sind vorsichtig optimistisch"

Deutsche Reaktorexperten sind trotz der beunruhigenden Nachrichten von Reaktor 2 optimistisch, dass die befürchtete nukleare Katastrophe in Japan nicht eintritt. Vor allem der Faktor Zeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. "Entscheidend sind die ersten 20, 30 Stunden nach der Schnellabschaltung", sagte Antonio Hurtado, Professur für Kernenergietechnik von der TU Dresden, und die seien inzwischen verstrichen. Wenn ein Reaktor abgeschaltet werde, würden anfangs sieben bis acht Prozent seiner Leistung als Nachzerfallswärme weiter produziert. Diese Menge gehe dann jedoch schnell zurück.

Textpassage aus:
AKW-Katastrophe: Japaner fürchten sich vor dem Strahlentod - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama
 

flysurfer

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Thema GAU: Wenn es irgendwo strahlt, richtig strahlt, wie das nach einem solchen angenommenen Unfall mit Kernschmelze und explodierendem Druckbehälter, der die ganze nukleare Suppe kilometerhoch verteilt, müsste man das ja auch woanders messen können. Bei Tschernobyl wusste man nach ein paar Tagen, dass irgendwo was passiert sein muss - 4000 km entfernt. Soviel Zeit ist inzwischen auch hier vergangen. Russland, China, Korea usw. werden sicherlich ihre eigenen Messstationen haben und unterliegen nicht dem Schweigegelübde der japanischen Regierung oder den beteiligten Konzernen...

Zweifellos, es hat doch aber niemand (zumindest hier) behauptet, dass ein Super-GAU bereits vor Tagen stattgefunden haben soll, oder?
 
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matchcut30

Guest
Zweifellos, es hat doch aber niemand (zumindest hier) behauptet, dass ein Super-GAU bereits vor Tagen stattgefunden haben soll, oder?

Das ist korrekt.

Aber könnte man nicht grundsätzlich die Möglichkeit zumindest in Betracht zu ziehen, dass Edano und TEPCO trotz diesem Schweinkram hier:
Meldungen, wonach AKW-Betreiber Tepco in den Reaktor 2 von Fukushima I Wasser zur Kühlung einleitete, haben sich offenbar als falsch erwiesen. Das berichtete ARD-Korrespondent Hetkämper in der Tagesschau. Dafür stünden derzeit nicht genug Pumpen zur Verfügung, sagte er und ergänzte: "Die Informationspolitik des Kraftwerkbetreibers ist nach wie vor dubios".

nicht nur Augenwischerei betreiben, sondern die Situation - Wasserstoffexplosionen, doch Druckbehälter dicht und kein bzw. kaum radioaktiver Outbreak - der Realität entsprechend abbilden? Ich weiß, die Navy usw. - irgendwo hin musste der Dampf ja abgeblasen werden...

:(
 

flysurfer

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Aber könnte man nicht grundsätzlich die Möglichkeit zumindest in Betracht zu ziehen, dass Edano und TEPCO trotz diesem Schweinkram hier:


nicht nur Augenwischerei betreiben, sondern die Situation - Wasserstoffexplosionen, doch Druckbehälter dicht und kein bzw. kaum radioaktiver Outbreak - der Realität entsprechend abbilden? Ich weiß, die Navy usw. - irgendwo hin musste der Dampf ja abgeblasen werden...

:(

Definitiv. Ich bin der Ansicht, dass die wesentlichen Angaben sogar stimmen. Allerdings gehe ich auch davon aus, dass sie auch Dinge vertuschen würden, wenn sie sie vertuschen könnten. Und wie schädlich so ein abgelassener Dampf ist, das ist natürlich Meinungssache. Im Zweifelsfall ist er natürlich ungefährlich, jede andere Einschätzung wäre ja aus Sicht der Verantwortlichen bescheuert.

Die Manager des Jahres schüren derweil die Hysterie:

+++ Lufthansa checkt alle Maschinen aus Japan auf Strahlung +++

[15.28 Uhr] "Das ist eine von uns vorsorglich umgesetzte Maßnahme", sagte ein Sprecher der Lufthansa am Montag. Die Stahlungstests würden von den Flughafenfeuerwehren der betroffenen Airports in Frankfurt am Main und München vorgenommen. Bisher sei keine Verstrahlung gemessen worden.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,750817,00.html
 
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Croth

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21.07.2009
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28
15:38 Uhr - Sieben Arbeiter bei Explosion verletzt (handelt sich um die zweite Explosion in Fukushima)

Fünf Arbeiter sollen bei der Explosion auch verstrahlt worden sein.

Quelle: Newsticker | tagesschau.de