...leider betreibt TEPCO immer noch oder immer wieder Desinformationspolitik, ich habe allerdings auch nichts anderes erwartet.
Mal theoretisch angenommen, es käme zusätzlich zu den bisherigen Schäden und Belastungen zu einem echten Super-GAU mit großflächiger Verseuchung wirtschaftlich bedeutender und dicht besiedelter Gebiete.
Was wäre dann für das Land Japan besser?
a) Vertuschen, verharmlosen und viele Strahlenopfer in Kauf nehmen?
b) alles zugeben, umfangreiche Sperrgebiete ausweisen, Millionen Menschen umsiedeln, Staatsbanktrott, jahrlange Depression, große Teile der Bevölkerung in Not und Armut?
Die Sowjetunion hat sich selbstverständlich für Option a) entschieden, und auch China baut munter neue Kraftwerke, weil sie der festen Überzeugung sind, notfalls Option a) wählen zu können. Totalitäre Regime, die machtpolitische und wirtschaftliche Erwägungen vor Menschenleben stellen, sind für Kernenergie wie geschaffen, deshalb ist die Kernkraftlobby in diesen Ländern auch sehr aktiv. Dort gibt es keinen Widerstand aus der Bevölkerung, und das "Restrisiko" beschränkt sich auf ein paar 1.000 oder 10.000 Opfer, aber Menschenleben sind in solchen Staaten nicht viel wert.
Japan hat Option a) natürlich nicht, trotzdem werden Staat und Betreiber alles, was passiert, letztlich soweit wie möglich herunterspielen, um den volkswirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. Und Volkswirtschaft heißt in diese Fall auch Volk, denn den Großteil der Staatsverschuldung halten nun einmal die japanischen Bürger selbst. Ein Bankrott würde Depression, Not und Armut für weite Teile der Bevölkerung bedeuten – und das alles noch zusätzlich zu den Schäden durch das Beben, die Welle und den Super-GAU.