Da kommt Frust auf - der Euro fällt ins Bodenlose

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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
11.251
8.704
IAH & HAM
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Grundsätzlich richtig. In einem Angebotsmarkt aber gut von den Arbeitnehmern durchsetzbar.

Die Frage ist halt wie knapp Paketausfahrer und Zusteller sind, und in wieweit das mittelfristig zu einer weitern Auslagerung der unteren Lohngruppen zu Subunternehmen fuehren wird.... Natuerlich ist dieses Risiko kein Grund nicht auch Forderungen zu stellen, aber die macht ist nach meiner Auffassung nicht gleichmässig verteilt....

Laut Barry, der sich dabei auf neuere wissenschaftliche Studien stützt, wird die Inflation, zumindest nicht in nennenswertem Umfang, von solchen Zweitrundeneffekten getrieben da sie ein rein monetäres Phänomen ist. Mittel- bis langfristig werden sich die Gehälter also so oder so dem Preisniveau anpassen.
Nein momentan ist das auch nach dem was ich gelesen habe nicht so, aber wenn ueber einen längeren Zeitraum Löhne stark steigen, dann kann das ein Faktor werden.

Ich habe eine ähnliche Erwartung. Mit einer Einstiegsforderung von 8% schafft man einen hohen einstelligen Abschluss aber halt nicht.
Das stimmt, aber Warnstreiks zu diesem Zeitpunkt in den Verhandlungen sind meiner Meinung das Überraschende.

Die Lohnquote (Anteil der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen) ist seit Jahrzehnten beinahe unverändert. Auch von dieser Seite spricht einiges dafür, dass sich das mindestens die Waage halten wird. Da Arbeitnehmer immer mehr zum knappen Gut werden würde es mich aber auch nicht überraschen wenn wir wieder einen Anstieg sehen würden.
Ueber Zeit gelaicht sich das aus, aber es mag zeitverzögert passieren.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.081
5.969
Die Frage ist halt wie knapp Paketausfahrer und Zusteller sind, und in wieweit das mittelfristig zu einer weitern Auslagerung der unteren Lohngruppen zu Subunternehmen fuehren wird....
Und woher sollen die die Leute nehmen? Die Katze beißt sich da in den Schwanz :)

Aus meiner Sicht kommt die Epoche in der man seine Angestellten folgenlos behandeln konnte wie man wollte zu einem Ende. Wenn es keinen massiven Automatisierungsschub gibt werden die Arbeitgeber sich ziemlich umstellen müssen.
 
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Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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4.123
GRQ + LID
Und woher sollen die die Leute nehmen? Die Katze beißt sich da in den Schwanz
Und vor allem wer braucht sie, wenn es an jeder Strassenecke eine Packstation (o.ä.) gibt? Früher oder später wird zu Hause liefern lassen wohl extra kosten - ich brauche es sowieso nicht mehr und lasse die Pakete wenn es geht an einem Sammelpunkt leifern.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.081
5.969
Und vor allem wer braucht sie, wenn es an jeder Strassenecke eine Packstation (o.ä.) gibt?
Wäre für mich auch OK solange die wirklich nahe und immer zugänglich sind. Ich denke aber, dass die auch nicht billig zu bauen und zu betreiben sind, sonst gäbe schon deutlich mehr. Die nächste ist immer noch mehrere Kilometer von unserem Zuhause entfernt. Auf dem Land braucht man erst gar nicht danach suchen. Und man braucht immer noch eine ziemliche Anzahl an Fahrern um so eine Menge zu bestücken.
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
4.988
2.423
Ich versuche seit Wochen, Sachen in die Innenstadt von San Francisco liefern zu lassen. Ständig sind die Dinger voll, wenn es zeitlich passen würde, dazu kommt, dass einiges, was irgendwie brennbar sein könnte (Farbe, um einen Spülmaschinenkorb auszubessern) nicht an Packstationen lieferbar ist. Die anderen Sachen sind dann teilweise zu groß.

So richtig das Gelbe vom Ei ist das noch nicht.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
4.998
4.123
GRQ + LID
@berlinet @longhaulgiant: eure Erfahrungen will ich nicht abstreiten, ich wohne hier aber in einem etwas grösseren Dorf und habe Automaten von PostNL und Budbee in der Nähe, diese und die Pakete von UPS, DHL und DPD kann ich per App an einem selbstgewähltem Sammelpunkt (meist einen Laden) liefern lassen, so bald mir Lieferung zu Hause nicht passt. Alles per Rad innerhalb von ein paar Minuten erreichbar. An den Bergen der Pakete zu sehen, bin ich da jetzt nicht gerade den einzigen der das so macht.

Für mich schon ein Beispiel dafür, wie schnell Gewohnheiten sich ändern und Berufe weniger gefragt werden können.
 
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trekstore

Erfahrenes Mitglied
23.07.2017
817
288
FRA
Gewohnheiten ändern sich, Anforderungen ändern sich-
Jeden Scheiss mitmachen muss nicht sein, dennoch gilt
"Wer nicht mit der Zeit geht geht mit der Zeit"
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.490
Ich denke schon, der Bereich Paketzustellung ist erheblich von sektoralem Wandel betroffen, nur hat das relativ wenig mit dem Threadthema und Fragen von Geld und Währung zu tun.

Zur Diskussion Lohn- und Preisentwicklung:

Sowohl Löhne als auch Preise bewegen sich doch nicht nur aufgrund von Änderungen des Preisniveaus, sondern auch aufgrund von realen Faktoren. In den meisten Jahren steigt der Nominallohn stärker als die Inflationsrate, was i.d.R. mit steigender Arbeitsproduktivität zusammenhängt.

Langfristig gibt es in den Löhnen und Gehältern selbstverständlich einen Inflationsausgleich. Sonst würden die Reallöhne ja immer mehr fallen, was aber empirisch nicht der Fall ist (wir beobachten vielmehr steigende Reallöhne). Leicht vereinfacht kann man das auch am mehr oder weniger konstant bleibenden Anteil des Faktors Arbeit am BIP sehen. Wenn Produktivitätszuwachs sich in etwa gleich auf die Faktoren Arbeit und Kapital auswirkt und es bei den Löhnen und Gehältern keinen vollen Inflationsausgleich gäbe, müsste ja der Anteil der Lohnsumme am BIP immer weiter fallen. Tut er aber nicht.

Kurzfristig (auf Sicht von bis zu 1, 2 Jahren, vielleicht sogar bis zu 3, 4 Jahren) gibt es aber definitiv Unterschiede in Bezug darauf, in wie weit gesetzte Löhne und Preise die Inflation bereits reflektieren.

Empirische Erkenntnisse deuten tendenziell darauf hin, dass Löhne starrer sind als Preise. (Von Sektor zu Sektor ist das ein wenig unterschiedlich und ein wenig verallgemeinernd von mir, aber dennoch wissenschaftliche Mehrheitsmeinung). Das bedeutet, dass es etwas länger dauert, bis Löhne unerwartete Änderungen bei der Inflation (ob höher oder niedriger als erwartet) widerspiegeln, bei Güterpreisen geht das etwas schneller.
Ein wichtiger Grund für diese kurzfristige Nominallohnstarrheit sind recht lang laufende Arbeits- und Tarifverträge, die meist so 1-2 Jahre laufen. (Diese Verträge sind nicht die einzige Ursache von kurzfristiger Nominallohnstarrheit, aber vermutlich die wichtigste.)

Die Ursache der Inflation ist stets monetär. Obige Ausführungen über das Setzen von Preisen und Löhnen sollen nur verdeutlichen, dass Zeit vergeht, bis Preise und Löhne monetäre Entwicklungen berücksichtigen.
Geldtheoretiker würden das Ganze oft von der andere Seite kommend aufdröseln (also mit einer Zinsänderung anfangen und dann erklären, wie diese nach und nach -zeitlich begrenzte - reale Konsequenzen und - teils zeitlich begrenzte, teils permanente - nominale Veränderungen nach sich zieht). Das erspare ich Euch allerdings ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
4.998
4.123
GRQ + LID
und wer bringt die Pakete zur Packstation?
Und wieviele Pakete kann man ausfahren in sagen wir mal vier Stunden? Wenn ich da denke z.B. mal denke an einem irgendeinen Vorort als Optimum: einfach Parken und eine Chance von 70-80% dass man jemand trifft auf der Adresse bzw. das Packet dort irgendwie bei Nachbarn, im Garten oder eine andere sichere Stelle hinterlassen kann...

Dann das Beispiel Packstation oder Eckladen: beim Eckladen überreicht der Fahrer:in entweder einen Container oder 30-50 Pakete, nimmt die Retoure und neue Sendungen an und fährt weiter, beim Packstation muss man kurz noch scannen. Zweitaufwand vielleicht 10 Minuten pro Halt, wo auch wohl 30-50 Pakete pro Stopp ausgeliefert werden.

Du siehst schon die Möglichkeiten, hier Kosten und Personal einzusparen nehme ich an.
 
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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.694
6.190
LEJ
Und wieviele Pakete kann man ausfahren in sagen wir mal vier Stunden?
Neulich fragte ich den DHL-Fahrer, wieviele Pakete er heute hätte.
Es wären 380 für 8 Stunden und a) in der Zeit nicht machbar und b) er habe die Nase voll, weil viele Etagen, viel Verkehr, keine Park- oder Halteplätze in der Stadt, keiner da und Nachanbarlieferung.

Auch ich stehe auf den Standpunkt, dass eine Lieferung bis zu einem Sammelpunkt im "Quartier" ausreichend sind.
Betrachtet man die 300 plus x Pakete am Tag, dann sehe ich für DHL eine enorme Zeitersparnis, kein parken in zweiter Reihe, keine Nachbarannahme der Pakete etc.. Wenn mehrere Zusteller (DHL, Hermes, etc.) sich als Pool zusammenschließen, wäre es für alle einfacher. Da wir aber in Deuttschland leben, wird das ein Wunschtraum bleiben.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Werden die Paketpreise in Dollar abgerechnet oder was hat das mit dem Thema zu tun?
Stimmt, das ist OT......
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.081
5.969
Du siehst schon die Möglichkeiten, hier Kosten und Personal einzusparen nehme ich an.
Ja, schon. Nur übersiehst du aus meiner Sicht den einen oder anderen Faktor.
  • Das Paketaufkommen wird weiter steigen. Das heißt künftig dürfte ein Haushalt oft mehr als ein Paket erhalten.
  • Mehrfamilienhäuser sind schon heute wie kleine Packstationen.
  • Man wird deutlich mehr Packstationen bauen müssen wenn man die Lieferung an die Haustür beinahe abschaffen möchte. Auch die müssen beliefert werden.
  • Egal wo: wenn das Paket ausgeladen wird, muss es gescannt werden. Auch bei Einlieferung in die Filiale. Zu Stoßzeiten wie Weihnachten reichen schon heute die Lagerkapazitäten nicht.
  • Packstationen laufen schon heute öfter voll. Dann müssen Pakete an andere Packstationen umgelagert werden. Auch das kostet Zeit.
  • Packstationen gibt es nicht zu Einmalkosten. Auch die müssen betrieben und gewartet werden.
Ja, es gibt Einsparpotenziale. Die sind aber wahrscheinlich nicht so groß wie man sich das heute erhofft.
Es würde wahrscheinlich ökonomisch und ökologisch deutlich mehr erreicht wenn man es schaffen würde die Pakete bei mehreren Zustellern auf nur einen Bock zu packen.
 

malone

Erfahrenes Mitglied
11.05.2015
1.455
712
Das System „Müllabfuhr“ wird heute tatsächlich bei DHL schon für manche städtische Bereiche angedacht. 1 Fahrer und mehrere Zusteller mit einem Fahrzeug. Das Einsparpotential wäre beträchtlich.

Die besten Synergien könnte man aber wahrscheinlich mit der Bündelung der „letzten Meile“ mehrerer Anbieter bei einem Zustellungs-Dienstleister erreichen; da will aber derzeit noch keiner richtig ran.
 
10.02.2012
3.610
1.528
abwarten, irgendwann koennen die Lieferdienste nicht mehr anders, als zu kooperieren - auf Sylt mussten die sich ja auch zusammentun, wenngleich aus Kostengruenden (kA ob das noch laeuft, iirc schliesst der Inselkurier?!), in Innenstaedten bitet sich das ja auch absolut an, auch in Grosssiedlungen, oder wo halt viele Leute eng zusammen wohnen - aber auf dem Land, vielleicht auch gerade dort, wegen viiieler leer-km.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.122
abwarten, irgendwann koennen die Lieferdienste nicht mehr anders, als zu kooperieren - auf Sylt mussten die sich ja auch zusammentun, wenngleich aus Kostengruenden (kA ob das noch laeuft, iirc schliesst der Inselkurier?!), in Innenstaedten bitet sich das ja auch absolut an, auch in Grosssiedlungen, oder wo halt viele Leute eng zusammen wohnen - aber auf dem Land, vielleicht auch gerade dort, wegen viiieler leer-km.
Richtig bei uns (tief im Wald) laufen fast täglich DHL, DHL Express, DPD, UPS, GLS, Amazon (teils 2x am Tag), Go, Hermes auf. Da helfen auch keine Packstationen, solange die sich nicht auf einheitliche Standorte einigen dürfen. Da vor allem Amazon über all diese versendet, kommt es zu zahlreichen Anlieferungen bei uns. Kaufmännisch muss das Unfug sein.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
16.742
14.127
FRA
Viele Euro-Untergangs-Propheten wie z.B. Hans-Werner Sinn haben jahrelang auf den steigenden Target 2 Salden als Indikator für das deutsche Risiko und die deutsche Benachteiligung durch den Euro bestanden:

07E262AB-A077-4A08-A871-F7171E70DD40.jpeg
Also für mich als finanzmathematischen Laien sieht das in letzter Zeit doch sehr konstant und gut aus:

 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.139
3.052
Z´Sdugärd
Und vor allem wer braucht sie, wenn es an jeder Strassenecke eine Packstation (o.ä.) gibt? Früher oder später wird zu Hause liefern lassen wohl extra kosten - ich brauche es sowieso nicht mehr und lasse die Pakete wenn es geht an einem Sammelpunkt leifern.
Das gabs aber auch schon früher. Nannte sich Postfach, oder Postlagernd. Und KOSTETE EXTRA! ;)
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.490
Früher oder später wird zu Hause liefern lassen wohl extra kosten
Ist doch jetzt teils schon so. Amazon liefert bei einem Bestellwert unter 39€ kostenlos an Amazon Locker, nach Hause kostet es (entweder Versandkosten oder pauschale Prime-Gebühr).

Das gabs aber auch schon früher. Nannte sich Postfach, oder Postlagernd. Und KOSTETE EXTRA! ;)
Ich weiß, dass mein (erheblich älterer) Cousin noch zu Cracker/C64 Zeiten mit PLKs gearbeitet hat, die waren, wenn ich kostenlos, soweit jedenfalls die Geschichten von früher.

Wie dem auch sei, logisch macht es ja viel mehr Sinn, dass es günstiger ist als der Versand nach Hause. Hermes bietet seit vielen Jahren vergünstigte Tarife, wenn man in den Shop schickt. DPD verlangt über ein Euro weniger Versandkosten, wenn man in einen DPD Paketshop schickt. Und Amazon ist ebenfalls in vielen Fällen günstiger, wenn man Amazon Locker wählt (s.o.).

DHL wird früher oder später folgen. (Nur der Deutsche Post Briefversand wird wahrscheinlich noch länger so bleiben, wie erst ist, wo er doch so viel strikter reguliert ist.)
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.490
Übrigens interessant, dass hier weiter Paketdienste diskutiert werden, wo es doch mit den SVB-Kollaps eine interessante Entwicklung gibt. Ist sicherlich relevant für die Ausrichtung der Geldpolitik rund um die Welt und somit mittelbar auch den Euro
 
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Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
2.544
2.501
Übrigens interessant, dass hier weiter Paketdienste diskutiert werden, wo es doch mit den SVB-Kollaps eine interessante Entwicklung gibt. Ist sicherlich relevant für die Ausrichtung der Geldpolitik rund um die Welt und somit mittelbar auch den Euro
Zumal der Kollaps der SVB systemisch ist (Treasuries); das Konzept und/oder Businessmodell geht nicht mehr auf. Das Lied wird leiser und die anderen Banken hören das.

Deine Tipps / Empfehlungen? Rein ins Gold? :)
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
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Zumal der Kollaps der SVB systemisch ist (Treasuries); das Konzept und/oder Businessmodell geht nicht mehr auf.
Verstehe nicht genau, was Du meinst. Systemisch bezieht sich ja auf ein Bankversagen, dass das gesamte Finanzsystem in Mitleidenschaft zieht.

Die systemische Relevanz ist hier zumindest fraglich. Die Bank war in einem sich unterdurchschnittlich entwickelnden Segment unterwegs. Dass man als Bank Treasuries auf der Aktivseite der Bilanz stehen hat, ist völlig normal. Dass diese Verluste zu verzeichnen hatten, ist bekannt. Die Kapitalisierung des US-Bankensystems reicht aus, um diese Verluste zu stemmen.

Was SVB zu Fall brachte, war ein klassischer bank run. Ich sehe hier geringe Ansteckungsgefahren, höre mir aber gerne Gegenargumente an.

Zum einen dürfte es Bad News für den Tech-Bereich sein.

Bei den Zentralbanken geht es eher darum, dass das Konfliktpotential zwischen den drei Zielen Preisstabilität, Wachstum und Finanzstabilität wieder ein bisschen mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt ist. Macht das Management der Erwartungen (ein wichtiger Kanal der Geldpolitik) nicht einfacher.

Aber Deinen Vorschlag zur Flucht in Sicherheit halte ich für stark überzogen. Im Übrigen wäre eine Flucht zur Sicherheit gleichbedeutend mit einer Rally bei den Treasuries.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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Verstehe nicht genau, was Du meinst. Systemisch bezieht sich ja auf ein Bankversagen, dass das gesamte Finanzsystem in Mitleidenschaft zieht.

Die systemische Relevanz ist hier zumindest fraglich. Die Bank war in einem sich unterdurchschnittlich entwickelnden Segment unterwegs. Dass man als Bank Treasuries auf der Aktivseite der Bilanz stehen hat, ist völlig normal. Dass diese Verluste zu verzeichnen hatten, ist bekannt. Die Kapitalisierung des US-Bankensystems reicht aus, um diese Verluste zu stemmen.

Was SVB zu Fall brachte, war ein klassischer bank run. Ich sehe hier geringe Ansteckungsgefahren, höre mir aber gerne Gegenargumente an.

Zum einen dürfte es Bad News für den Tech-Bereich sein.

Bei den Zentralbanken geht es eher darum, dass das Konfliktpotential zwischen den drei Zielen Preisstabilität, Wachstum und Finanzstabilität wieder ein bisschen mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt ist. Macht das Management der Erwartungen (ein wichtiger Kanal der Geldpolitik) nicht einfacher.

Aber Deinen Vorschlag zur Flucht in Sicherheit halte ich für stark überzogen. Im Übrigen wäre eine Flucht zur Sicherheit gleichbedeutend mit einer Rally bei den Treasuries.
die systemische Relevanz liegt daran, dass die US-Banken zuletzt (zu) stark in den Treasuries involviert waren und die großen Vier in den letzten Stunden fast 50 Milliarden verbrannt haben, weil das Zinsniveau durch die FED wieder hoch liegt und das Geschäftsmodell zusammengekracht ist, obwohl das offensichtlich schon länger auf der Hand lag; Motto: Der Steuerzahler regelt das schon. Die SVB wollte die fehlenden zwei Milliarden als Notanleihe auflegen und das ging schief und DANN haben die Kunden erst recht die Bank gestürmt. Und da sehe ich schon massive Mitnahmeeffekte, weil das US-Bankensystem schon wieder einen Vertrauensverlust hat.

Meine Familie drüben hat nur dieses eine Thema; bei uns in der Familie droht zwar keine Gefahr, aber in der Lehmann-Krise sah das anders aus. Und genau dieses Misstrauen wird in den nächsten Tagen Auswirkungen haben.

Ich habe keinen Vorschlag in Flucht unterbreitet, ich wollte wissen, was DU vorschlägst? ;)
 
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Reaktionen: juliuscaesar
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Dieses Thema ist geschlossen.
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Bitte erkundige dich im Forum bevor du eigenes Handeln auf Information aus geschlossenen Themen aufbaust.

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