Wir sind nun wieder zurück. Es ging erst 7 Tage nach Silhouette (5.-12. Dezember) kurz vor dem dortigen "Outbreak", dann 6 Tage Road Trip auf Mahé mit Homebase im Kempinski. Nach Mahé ging es 3 Tage nach La Dique und abschließend 5 Tage nach Praslin.
Leider waren EK-Flüge der Segmente DXB-SEZ und umgekehrt mit Rutsche bestückt. Das nächste Mal würde ich Edelweiß wählen. Das Umsteigen in der Wüste mit 3-4 Stunden Layover und eben die Gefahr einer Rutschenbestuhlung behindert eine erholsame Anreise gegenüber einem 10-Stunden-Flug (mit zusätzlichem Segment VIE-ZRH) doch merklich. Die Crew war auf Hin und Rückflug jeweils einmal top bis exzellent und einmal sehr lustlos und schlecht eingespielt. Business war zu ca. 30-50% ausgebucht, die First glaube ich ganz leer. Eco war auch recht leer.
Auf den Seychellen wurde oftmals Fieber gemessen und in quasi allen Läden wurde die Maskenpflicht auch eingehalten, bis auf die kleinen indischen Minimarkts, da hat das niemand interessiert. Einreiseerlaubnis via App war absolut problemlos. Nachdem meine +1 irrtümlich meinen statt ihrem PCR-Befund hochgeladen hatte und eine Ablehnung erhalten hatte, war das Problem binnen Stunden (!), mitten in der Nacht (!) via Chat (!) mit der Behörde geklärt.
Das Hilton Labriz würden wir sofort wieder buchen, aber nur wenn ich weiterhin Hilton Gold (oder Diamond) bin und im Portobello frühstücken kann. Das Hauptrestaurant war enttäuschend, einmaliges Frühstück dort war weniger als meh und das Fischbuffet am Abend war ein Witz: totgebratene Filets, keine Meeresfrüchte, Fischsuppe auch nicht gut. Gran Kaaz war sehr gut, Portobello auch, Pad Thai im Sakura kaum essbar (selbst schuld, wer sich Pad Thai außerhalb von Thailand bestellt), Teppanyaki haben wir nicht probiert, Lo Brizan (arabisch) war gut, die Mezze sogar exzellent. Die Massagen für ca. SCR 1700 die Stunde (es waren jedenfalls ca. 70€) konnten wir erst am letzten Tag nutzen, da dann das negative PCR-Ergebnis vorlag. Wir hatten Wein und Schampus mitgenommen, die Weinpreise sind aber auch im Hilton iO, Flaschenweine um ein paar Hundert SCR (Preisliste findet man online), Bier 100 SCR, Cocktails (200 SCR) sind jedoch extrem süß und schwach und haben mit echten Cocktails nicht viel gemein. Villen sind super, wenn auch für 5 Sterne nicht ganz hochwertig verarbeitet. Für den Preis (300€ B&B) aber voll in Ordnung. Aufgrund der Quarantäne gab es kein Housekeeping, wir haben uns einen Besen besorgt und selbst den Sand gekehrt.
Man kann in den Süden wandern und die weiteren Strände erforschen, in den Norden sind wir gar nicht gekommen. Die Wanderung auf die andere Seite der Insel über den Berg ist uns wohl zu anspruchsvoll. Der Hauptstrand ist ewig lang, die Anlage ist schön in den Dschungel integriert und auch sonst scheint alles recht "nachhaltig". Die Villas waren riesig, das nächste Mal gibt‘s aber ne Strandvilla statt Gartenvilla - allein wegen den vermehrt auftretenden Moskitos in der Gartenvilla. Upgrade hat leider nicht geklappt, da das Hilton quasi ausgebucht war. Die Gäste verlaufen sich aber extrem, es kam einem eher leer als voll vor. Die Transfers sind jedoch Wucher: 165€ für die Fähre (pP, immerhin return) und 85€ (!!!) für ein Privattaxi vom Flughafen zur Jetty. Um die Fähre kommt man nicht rum, außer man teilt sich einen Heli - ist aber auch zu viert noch recht teuer.
Mahé: 6 Tage Roadtrip hat extrem Spaß gemacht, das Kempinski war in fast jeder Hinsicht enttäuschend. Die Zimmer waren gut ausgestattet, jedoch nach dem Hilton recht klein. Die Anlage allgemein war nett, die Zimmer waren jedoch in hässlichen Betonklötzen untergebracht. "Strandblick" war eigentlich Rasenblick mit Strand in der Ferne. Buffet war eher schlecht als recht, aber das Restaurant Windsong war bezüglich Service eine Katastrophe. Das Publikum war großteils französisch, jedoch nicht wie man sich Franzosen vorstellt, sondern eher im Style Ballermann. Die relativ geringe Rate von €300 die Nacht für Halbpension (Buffet!) hat wohl die Maximierer angezogen, offenbar gab es in Frankreich noch eine zusätzliche Promo. Es wurde alles aufgeladen und dann 75% nicht verzehrt. Getränke trotz schlechtem SRC-Kurs immer noch brutal teuer (Glas Wein ~300 SRC, Bier 140-150 SCR). Das nächste Mal dann Hilton Northolme. Eine GHA Local Experience wurde von uns gebucht, mehrmals drauf hingewiesen und immer wieder vom Hotel vergessen. Offenbar hat das Kempinski Mitte 2020 das halbe Personal gefeuert und anschließend unerfahrenes Personal als Ersatz bestellt.
La Digue: Aufgrund des ausgedünnten Fährenplans leider nur 3 Nächte sinnvollerweise möglich. Das Le Repaire war super (wenngleich auch teuer für 3 Sterne und kleines Zimmer, aber das scheint auf La Dique so üblich zu sein), voll ausgebucht, das Essen fantastisch, der Besitzer und das Personal sehr nett und der Garten im Innenhof ein Wahnsinn. Im Le Nautique waren wir mal Abendessen, welches sehr gut war. Das Hotel selbst ist jedoch zu steril. Die Insel selbst ist natürlich ein Traum, Anse Marron ist sich leider aufgrund des kurzen Zeitplans nicht ausgegangen - aber aufgehoben ist ja nicht aufgeschoben. Am Samstag waren wir um 9:00 Uhr an der Source D’Argent und waren alleine. Erst gegen 10:00 kam ein anderes Paar und gegen 11:00 waren ein paar (!) Touristen vor Ort. Da hat man online ganz andere Stories gelesen. Am darauffolgenden Tag (d.h. Sonntag) waren wir etwas nach 9:00 Uhr dort und es liefen bereits ein paar Touris herum. Am Strandabschnitt ganz am Ende war aber bei unserem Lieblingsbaum kein Mensch anzutreffen. Rapunzel am Souvenierstand hat uns mitgeteilt, dass momentan vergleichsweise NICHTS auf La Digue los ist.
Praslin: Das L'Archipel hat eine traumhafte Anlage mit tollen Zimmern (haben Deluxe statt Superior gebucht). Auslastung keine 30%. Das Essen war absoluter Hammer und das beste und - wenn man von Takeaway absieht - günstigste Essen der gesamten Reise. Präsentation des Essens ebenso auf Haubenniveau. Die Rezeption war jedoch (bis auf Mikael) schlecht, Abholung vom Jetty hat nicht funktioniert, die im Hotel ansässige Mietwagenfirma hat uns eine Schrottkarre mit stark verzogener Spur zur Verfügung gestellt (für 60€ pro Tag mit CDW 1500€!), welches wir nach dem kurzen Weg zum Vallee des Mai zurückgegeben hatten. Am Folgetag haben wir uns ein Taxi gegönnt. Vallee des Mai ist ohne Guide leider nicht sehr "interessant", das nächste Mal schauen wir uns Fond Ferdinand an. Im Dorf am Anse Volbert (30-40 Minuten zu Fuß den Strand entlang) war covidbedingt nichts los, nur im Cafe des Arts war etwas Betrieb. Der Ausflug nach Curiouse war Abzocke (135€ nur für den Transport), das nächste Mal chartern wir uns ein Boot um 200 pro Tag und können hinfahren wo wir wollen.
Alles in Allem ein Urlaub, wie es ihn (hoffentlich) nie wieder geben wird. Es war recht traurig, dass viele Restaurants nicht überlebt haben und es lag insgesamt eine etwas drückende Stimmung in der Luft. Aber dafür waren wir oftmals alleine (Felsen Pool an der Anse Cocos, Source D’Argent, Police Bay und Petit Police keine Menschenssle, Anse Lazio auch fast leer, Anse Intendance kaum was los, Anse Patates, etc. quasi leer. Die Strände im Süden von Silhouette waren bis auf eine Meeresschildkröte ebenso leer – hier wird es aber wohl immer so sein).
Abschließen zu den Stränden: Der Dezember ist für die Nordwestküste offenbar nicht ideal: Anse Georgette viel zu wild, Anse Lazio ging gerade noch, Anse Patates auch recht wild, Anse Gouvernement war sehr trüb, Anse Intendance (mit Abstand bester Strand der Reise) hatte zwar starken Wellengang aber keine Rip Currents. Grand und Petit Anse auf La Digue war dank der Ostlage zwar recht ruhig, aber man konnte im ruhigen Wasser die Rip Currents noch besser erkennen. Anse Major auf Mahé war nur was für Lebensmüde. Beau Vallon erstaunlicherweise auch mit sehr hohem Wellengang, waren da aber nie zum Plantschen. Police Bay und Petit Police wunderschön, aber nichts zum plantschen (oder gar schwimmen). Den Anse Petit Boileau konnten wir nicht erreichen, keine Ahnung wie man da ohne Boot hinkommen soll.
Ich würde also beim zweiten Besuch wieder 7 Tage Labriz planen.
Mahé geht als zweite Station schon klar, könnte aber auch am Ende vorgesehen sein, jedoch keinesfalls wieder ins Kempinski, sondern im Hilton Northolme absteigen. Damit kann man die Gegend um Beau Vallon besser erkunden und mit dem Mietwagen kommt man auch in den Süden (Anse Takamaka, Anse Intendance, Police Bay etc.) Eine Überlegung wäre auch das Constance Ephelia wert, allein wegen der Lage am Port Launay.
4-5 Tage La Digue im Le Repaire wären Ideal, diesmal aber eher Beachfront mit „richtiger“ Terrasse.
4-5 Tage Praslin im L’Archipel gehen auch klar, aber eher als Homebase für Ausflüge auf umliegende Inseln) und 1-2 Tage nen Privatfahrer engagieren.
Es würde mich auch reizen am Ende noch Kapstadt anzuhängen und ggf. Franschhoek und/oder ne Safari im Royal Madikwe. Aber dann brauche ich 5-6 Wochen Urlaub statt 3 Wochen…
Das war nun doch ein recht ausführlicher Bericht, evtl. reiche ich noch ein paar Bilder nach.