Du denkst zu kompliziert. Bei dem was nach neuem System noch an wertvollen Meilen abfällt, buch man lieber direkt einen Direktflug, eine qualitativ bessere Airline oder bleibt einfach daheim. Buchungsanreiz bei Lufthansa ist doch gleich Null.
Außerhalb dieses Forums dürften die meisten eine Umsteigeverbindung nicht wegen der Meilen buchen, sondern weil es keinen bzw. keinen zeitlich passenden Direktflug gibt. Beim weitaus größten Teil meiner Umsteigeverbindungen hätte ich gar keine direkte Alternative.
Oder vielleicht noch, weil die Umsteigeverbindung deutlich billiger kommt (siehe nur diese absurde Praxis selbst innerhalb der LH-Gruppe, auf Strecken wie BRU-MUC/ZRH/VIE usw. kurzfristig nur mehr die höchsten Buchungsklassen zu verkaufen, auf diversen Umwegen aber oft noch bis zu den ganz billigen…).
Vielleicht mal eine ganz blöde Idee - wozu überhaupt den Ticketwert auf einzelne Segmente runterbrechen? Gutschrift erfolgt, nachdem alle Coupons eines Ticket abgeflogen wurden als eine Gutschrift für das gesamte Ticket. Fertig

Löst auch das ein oder andere Problem, wie das auslassen von Segmenten zum Ende einer Reise
Das wäre eine Lösung für Fälle wie HAM-FRA-BCN mit LH, wo es letztendlich egal ist, wie der Ticketpreis aufgeteilt wird. Nicht aber für Fälle, wo das Ticket unterschiedliche Airlines mit unterschiedlichen Faktoren oder eventuell gar keiner Meilengutschrift enthält…
Eventuell denken wir auch zu kompliziert. Wir gehen immer von der ausführenden Airline aus. Eventuell wird in Zukunft einfach wie folgt vorgegangen: Hat LX/LX/OS/... das Ticket verkauft, gibt es Meilen vom Preis abhängig. Egal wer vorne links sitzt und welcher Logo auf der Heckflosse draufgemalt ist. Hat das Ticket SQ/UA/... verkauft, dann gibt es Meilen nach dem alten System. Egal wer vorne links sitzt und welcher Logo auf der Heckflosse draufgemalt ist.
Wäre zumindest einfach und konsequent. Widerspricht aber halt der bisher geltenden Logik in der Star Alliance, wonach der Operating Carrier zählt.
Im Gegensatz zu dem kommenden System, wo es – wie die Diskussion hier zeigt – selbst für Vielfliegerprogramm-erfahrene Kunden schwierig ist, die Meilenwerte zu ermitteln, und wir seit Wochen auf die offizielle Antwort von LH warten.
Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass niemand wegen der Meilen bucht, schon gar nicht wegen der Prämienmeilen (die nimmt man einfach mit). Und auch ich glaube nicht, dass im März bei LH die Buchungen einbrechen werden.
Trotzdem frage ich mich, wie man auf so ein System kommen kann. Sinn und Zweck der Prämienmeilen ist doch die „Werbewirkung“. D.h. ich vermittle dem Kunden, „wenn Du mit mir buchst, bekommst Du zusätzlich noch X wertvolle Meilen, die Du später in Prämienflüge, Einkäufe im Worldshop, Hotelbuchungen usw. einlösen kannst“. Also Rabatt.
Nur wenn dem Kunden der Wert X gänzlich unbekannt ist (und Otto-Normalverbraucher dürfte schon damit überfordert sein, Fare plus YQ zu ermitteln bzw. am Ende enttäuscht sein, wenn er nicht wie erwartet den bezahlten Ticketpreis mal 4 bekommt, sondern deutlich weniger)…
Aber vielleicht hat ja irgendein Marketing-Psychologe herausgefunden, dass man durch den Überraschungseffekt („lassen Sie sich überraschen, wie viele Meilen Sie am Ende für Ihren Flug bekommen“) die Verkäufe noch weiter steigern kann.
