Streik Sicherheitspersonal 2019 an deutschen Airports

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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
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Fuer den Fall, dass ein grosser Teil der Tickets tatsaechlich an dieser "Schmerzgrenze" verkauft werden sollte (keine Ahnung, ob das der Fall ist) und die Fluggesellschaften die hoeheren Gebuehren also nicht weiterreichen koennen, haette eine Lohnerhoehung fuer die Luftsicherheitsassistenten mit nachfolgender Gebuehrenerhoehung (so eine solche denn kaeme) wohl tatsaechlich eine Auswirkung auf die Gewinne der Flugesellschaften. Das ist dann aber eher ein "Kollateralschaden". Die Logik der Argumentationskette "die Fluggesellschaften verdienen Geld also muessen die Luftsicherheitsassistenten besser bezahlt werden" erschliesst sich mir dadurch trotzdem nicht.

Das hatten wir ja schon als die Basic Tarife bei LH eingeführt wurden. Eigentlich ging es ja darum 99 Euro Tickets anbieten zu 'müssen', weil man die Standard Preise über 100 Euro hieven wollte.

Man braucht die 99 Euro wohl als Aufmerksamkeits Schwelle, denn wegen 109 Euro macht keiner Klick. Verstehe, aber das Problem passiert bei jeder Kostenänderung.

Warum haben wir ein Problem bei Fluglotsen: Oberste Priorität hatte die Kosten nicht steigen zu lassen für die Airlines. Darauf haben sie gedrungen.

Flyglobal
 

Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
3.346
1.496
CGN
Man möge mich korrigieren wenn ich mich irre. Aber war es nicht so das man das ganze SiKo Gedöns damals extern vergeben hat um Personal und Geld zu sparen ?
Wenn man jetzt die EUR 20 Forderung durchgesetzt bekommt dann liegt man, inclusive der Zuschläge, ruckzuck auf einem Niveau was dem Einsatz regulärer Bundespolizisten entspricht. D.h. die ganze Sparidee ist vom Winde verweht.

Oder mache ich jetzt einen Denkfehler ?
 
J

jsm1955

Guest
Meiner Meinung nach geht die Diskussion komplett am Thema vorbei.
Allen Beteiligten ist das Wohl der SiKos piewurstegal.
Hier geht es um eine Gewerkschaft, die Eigen-PR betreibt und ein System missbraucht.
Und das funktioniert, wie oben bereits erwähnt, weil die Leidtragenden nicht die Unternehmen und nicht die Mitarbeiter und nicht die Politiker sind, sondern Massen von Unbeteiligten, deren Interessen niemand vertritt (Reisende, Taxifahrer, Reisebüros, Mitarbeiter abhängiger Firmen).
Das Thema ist klar ein Politikum, aber in der modernen Shitstorm-Gesellschaft werden heiße Eisen nicht mehr thematisiert sondern Phantomprobleme geschaffen und gelöst.
 
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Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.573
6.184
Ohne allzu despektierlich sein zu wollen: Wenn Siko-Personal das ohne irgend eine Vorbildung in wenigen Wochen Lehrgang lernen kann, dann kann diese Aufgabe so ultra-komplex nicht sein.

6 Wochen ist kein Tag. ;)

Und es geht gar nicht so sehr darum, ob sie es können, sondern ob sie das Zertifikat haben es tun zu dürfen. Im Fall der Fälle ist das dann von entscheidender Bedeutung. Ich kann ziemlich gut Kabel verlegen, aber wenn die Bude abbrennt, ist es nicht schlecht, wenn es ein zertifizierter Elektriker gemacht hat und nicht ich.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
16.052
12.602
CPT / DTM
Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen:

Die nächste Verhandlungsrunde der Tarifparteien ist für den 23.0.2019 terminiert.

Drohen uns im Vorfeld weitere Streiks?
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.107
992
CGN
6 Wochen ist kein Tag. ;)

Sagt auch keiner. Die BP soll diese Zusatzfortbildung ja auch nicht am Tag des Streiks erlernen. Sondern vorsorglich.

Bzw ich bin ehrlich überrascht, dass die BP sowas nicht sowieso lernt. Immerhin sollen die doch die SiKo überwachen bzw im Zweifelsfall Entscheidungen treffen

Ich habe vor rund 10 Jahren in TXL mal mitbekommen, dass einer der dortigen SiKo-Mitarbeiter etwas verdächtiges auf dem Bildschirm gesehen hat. Der hat seinen Kollegen (Vorgesetzten?) gerufen. Der hat b.a.w. das Band angehalten und telefoniert. Dann kam ein Polizist, hat sich das Bild angeguckt, in unterschiedlichen Farben, und hat dann entschieden, dass er mit dem Besitzer des Koffers unter vier Augen sprechen möchte. Also scheint er die Funktionsweise des Gerätes gekannt zu haben.

Aber egal. Wenn jemand ohne Sicherheits-Vorwissen (von Türsteher-Jobs mal abgesehen) das in 6 Wochen lernen kann, dann gehe ich davon aus, dass man auch als Bundespolizisten das in adäquater Zeit als Zusatzqualifikation lernen kann.
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
3.329
2.445
FFM
SiKo wurde outgesourced und damit ist das Thema für die BP erst mal durch. Außer die Politik will es anders.

So ist es. Das erste was in einer Behörde bei dem Thema gefragt wird ist: Wer soll das (Schulung für die Siko) bezahlen? Dafür haben wir keine Mittel.

Die Bundespolizei hat doch gar nicht die personellen Ressourcen dafür die auch eine entsprechende Qualifizierung aufweisen könnten.

Mit Beamten könnte das nicht passieren, aber die will ja keiner haben.
 

TDX78

Reguläres Mitglied
31.07.2015
79
9
Sagt auch keiner. Die BP soll diese Zusatzfortbildung ja auch nicht am Tag des Streiks erlernen. Sondern vorsorglich.

Bzw ich bin ehrlich überrascht, dass die BP sowas nicht sowieso lernt. Immerhin sollen die doch die SiKo überwachen bzw im Zweifelsfall Entscheidungen treffen

Ich habe vor rund 10 Jahren in TXL mal mitbekommen, dass einer der dortigen SiKo-Mitarbeiter etwas verdächtiges auf dem Bildschirm gesehen hat. Der hat seinen Kollegen (Vorgesetzten?) gerufen. Der hat b.a.w. das Band angehalten und telefoniert. Dann kam ein Polizist, hat sich das Bild angeguckt, in unterschiedlichen Farben, und hat dann entschieden, dass er mit dem Besitzer des Koffers unter vier Augen sprechen möchte. Also scheint er die Funktionsweise des Gerätes gekannt zu haben.


In diesem Fall sind die Entscheidungsträger ausschließlich die Schicht- bzw. Guppenleiter, die diese Zusatzausbildung haben. Kein anderer darf im Verdachtsfall das Gepäckstück freigeben.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.565
1.192
Und ihr glaubt also, dass 20.000 der 30.000 Vollzugsbeamten der Bundespolizei irgendwo däumchendrehend herumsitzen, so dass man sie alle an die Flughäfen verschiffen und mit ihnen die 20.000 SiKo-Leutchen ersetzen kann?

Und Euch ist schon klar, das BuPo-Anwärter auch im gehobenen Dienst eingestellt werden, also ein FH-Studium absolvieren?
 
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Erfahrenes Mitglied
14.02.2011
2.067
451
VIE
Und bei ner 3-Monatsausbildung is das Zertifikat was wert oder ist das so eines wo man es halt hat, falls der Auftraggeber eines sehen will um jemand die Schuld im Fall des Falles schieben zu können?
 
J

jsm1955

Guest
Und ihr glaubt also, dass 20.000 der 30.000 Vollzugsbeamten der Bundespolizei irgendwo däumchendrehend herumsitzen, so dass man sie alle an die Flughäfen verschiffen und mit ihnen die 20.000 SiKo-Leutchen ersetzen kann?

Und Euch ist schon klar, das BuPo-Anwärter auch im gehobenen Dienst eingestellt werden, also ein FH-Studium absolvieren?
Wie gesagt, für das geforderte Gehalt bekomme ich auch Hochschulabsolventen in der IT Branche!
 

Herr Bierwurst

Erfahrenes Mitglied
27.03.2011
1.292
29
In diesem Fall sind die Entscheidungsträger ausschließlich die Schicht- bzw. Guppenleiter, die diese Zusatzausbildung haben. Kein anderer darf im Verdachtsfall das Gepäckstück freigeben.

Wenn da etwas verdächtiges in einer Tasche ist, braucht man aber nicht die Röntgenbilder einer ausgiebigen Bildanalyse zu unterziehen, sondern schaut einfach rein.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
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488
MUC
Wenn da etwas verdächtiges in einer Tasche ist, braucht man aber nicht die Röntgenbilder einer ausgiebigen Bildanalyse zu unterziehen, sondern schaut einfach rein.

Nun ja, wenn's nach Bombe, Sprengstoff oder Waffe aussieht, ist "Ich würde gern mal in Ihre Tasche schauen, könnten Sie die bitte öffnen" vielleicht doch nicht die angemessene Reaktion an der Siko... Genau für solche Fälle braucht es Vertreter der Staatsgewalt mit entsprechenden Befugnissen.
 
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motorbeath

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08.02.2018
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Und bei ner 3-Monatsausbildung is das Zertifikat was wert oder ist das so eines wo man es halt hat, falls der Auftraggeber eines sehen will um jemand die Schuld im Fall des Falles schieben zu können?

Das Zertifikat nennt sich Beleihung, welche man von der Bundespolizei erhält nach Bestehen der vierteiligen Prüfung (Bildauswertung, Theorie, Personenkontrolle und Handgepäckkontrolle mittels Röntgenanlage). Die Prüfung wird durch die zuständige Behörde abgenommen.
Alle drei Jahre muss man eine Rezertifizierung machen (ärtzlicher Eignungstest und Bildauswertung). Bei Nichtbestehen ist die Beleihung weg. Dazu kommt alle fünf Jahre eine Zuverlässigkeitsprüfung gem. §7 LuftSiG.

Im Dienst sind jährlich 24 Stunden allgemeine Fortbildung vorgeschrieben, dazu wöchentlich 30 Minuten Bildauswertungstraining. Dazu kommen noch ständig neue Dienstanweisungen der Bundespolizei, die umgesetzt werden müssen.

Zu guter letzt gibt es ständige offene und verdeckte Tests durch die Bundespolizei, sowie Fachaufsichten und Leistungsfeststellungen, ebenfalls durch die Bundespolizei und dazu noch Audits durch die EU und die Bundespolizei.
 

motorbeath

Aktives Mitglied
08.02.2018
173
0
Inwiefern ändert die Befugnis von Leuten was die Bombe tut?

Es geht hier in erster Linie auch um Profiling, Abfrage von Personendaten und durchführen von hoheitlichen Aufgaben, zu denen die Luftsicherheitsassistenten nicht befugt sind.
Übrigens gibt es neben den fest an den Flughäfen stationierten Beamten, welche natürlich absolut sicher in Wissen und handeln sind, auch Anwärter der BPol, die nach dreitägigem Crashkurs am Flughafen eingesetzt werden...
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
5.387
2.743
Nun ja, wenn's nach Bombe, Sprengstoff oder Waffe aussieht, ist "Ich würde gern mal in Ihre Tasche schauen, könnten Sie die bitte öffnen" vielleicht doch nicht die angemessene Reaktion an der Siko... Genau für solche Fälle braucht es Vertreter der Staatsgewalt mit entsprechenden Befugnissen.

Weil ich selbst einmal die Prio Siko in STR für eine knappe halbe Stunde lahm gelegt hatte, kenne ich den Ablauf:

Sieht die Person am Scanner etwas verdächtiges im Bild wird zuerst der Kollege befragt (ob das allgemein so ist oder nur in diesem Fall kann ich jetzt nicht beurteilen) dann wird der anwesende BPoler dazu gerufen.
Dieser nimmt den Sachverhalt selbst in Augenschein in meinem Fall wurden dann weitere BPoler hinzu gerufen der Koffer wurde X mal hin und her im Röntgengerät bewegt während sich drei BPoler und zwei SiKo-Leute den Bildschirm angesehen haben.

Nach einer Ewigkeit wurde der Koffer zum Ende des Bandes gefahren wo bereits zwei andere BPoler gewartet haben von diesen kam dann die Befragung und Aufforderung den Koffer zu öffnen.

Ich gehe davon aus dass in Fällen von verdächtigen Gegenständen immer der Beamte hinzu gerufen wird und dieser die eigentlichen Maßnahmen bestimmt und auch durchführt.

Gibt es eigentlich Informationen ob noch bis zum nächsten Verhandlungstermin noch Streiks drohen?
 
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InsideMUC

Kostenfaktor
06.11.2009
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Fluchhafen
Das Zertifikat nennt sich Beleihung, welche man von der Bundespolizei erhält nach Bestehen der vierteiligen Prüfung (Bildauswertung, Theorie, Personenkontrolle und Handgepäckkontrolle mittels Röntgenanlage). Die Prüfung wird durch die zuständige Behörde abgenommen.
Alle drei Jahre muss man eine Rezertifizierung machen (ärtzlicher Eignungstest und Bildauswertung). Bei Nichtbestehen ist die Beleihung weg. Dazu kommt alle fünf Jahre eine Zuverlässigkeitsprüfung gem. §7 LuftSiG.

Im Dienst sind jährlich 24 Stunden allgemeine Fortbildung vorgeschrieben, dazu wöchentlich 30 Minuten Bildauswertungstraining. Dazu kommen noch ständig neue Dienstanweisungen der Bundespolizei, die umgesetzt werden müssen.

Zu guter letzt gibt es ständige offene und verdeckte Tests durch die Bundespolizei, sowie Fachaufsichten und Leistungsfeststellungen, ebenfalls durch die Bundespolizei und dazu noch Audits durch die EU und die Bundespolizei.

Und all das berechtigt Verdi zu Forderungen von bis zu 36%?! Ihr jammert über die "Anforderungen", Vorgaben und Tests und habt gleichzeitig völlig den Bezug zur Realität verloren! Respekt...

:doh:
 

motorbeath

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08.02.2018
173
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Und all das berechtigt Verdi zu Forderungen von bis zu 36%?! Ihr jammert über die "Anforderungen", Vorgaben und Tests und habt gleichzeitig völlig den Bezug zur Realität verloren! Respekt...

:doh:

Ich habe auf eine Frage geantwortet, mehr nicht. Was du da hineininterpretierst, ist deine Sache. :doh:

P.S.: Es sind bis zu 44%
 
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Anonym-36803

Guest
Und ihr glaubt also, dass 20.000 der 30.000 Vollzugsbeamten der Bundespolizei irgendwo däumchendrehend herumsitzen, so dass man sie alle an die Flughäfen verschiffen und mit ihnen die 20.000 SiKo-Leutchen ersetzen kann?
Bei anderen Großevents/Fußballspielen/wasauchimmer schafft man es doch auch, genügend Polizisten (ob jetzt "normale" oder Bundespolizei sei mal dahingestellt) temporär zusammenzuziehen. Warum soll das in diesem Fall nicht auch klappen?

Und Euch ist schon klar, das BuPo-Anwärter auch im gehobenen Dienst eingestellt werden, also ein FH-Studium absolvieren?
Bundespolizisten werden auch im höheren Dienst eingestellt, wofür man ein Uni-Studium benötigt. Und nun? Was hat das mit dem Thema zu tun? Die allermeisten BuPo, die ich am Flughafen sehe (sei es bei der Passkontrolle oder zur Aufsicht an der Sicherheitskontrolle), sind im mittleren Dienst.

Passt auch mit dieser Statistik zusammen (Anlage 1, Seite 22): http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/109/1810949.pdf

Durchschnittliche Neueinstellungen 2006-2015: mittlerer Dienst: 658,6, gehobener Dienst 217,8, höherer Dienst 0,3
 
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