Wann Aufhebung Maskenpflicht in Verkehrsmitteln (in EU)?

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Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
6.002
6.990
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Es geht halt auch um die Frage, wie denn die Exitstrategie aus der Pandemie aussehen soll. COVID-19 wird man nicht wieder los (im Sinne einer Ausrottung). Und das bedeutet auch, dass jeder, der sich anstecken kann, dies früher oder später tun wird. Man kann nur "damit leben" (auch ein sehr missbrauchter Terminus), was nur heißen kann, es als endemisch zu erklären.
In diesem Zusammenhang folgende Frage, die hoffentlich den Rahmen nicht zu sehr sprengt: durch welchen Mechanismus gehen/gingen eigentlich COVID-Wellen wieder runter? Klar, es kann eine Verhaltensänderung der Bevölkerung geben, auch z.T. ausgelöst durch wärmeres Wetter o.ä., schärfere Restriktionen oder allgemein gewachsene Sorge/Verängstigung. Bei den letzten vier Wellen hatte ich allerdings nicht den Eindruck, dass ein solcher Faktor im zeitlichen Zusammenhang stand.
Wieso also geht die Welle wieder runter, oder anders gefragt, wieso sinkt die Reproduktionszahl deutlich unter 1? Findet das Virus (unter den gegeben Bedingungen) nach einer gewissen Zeit nicht mehr genug Wirte? Weil dann bereits zu viele Leute (vielleicht auch nur innerhalb der jeweiligen sozialen Blase) infiziert sind/waren?
Ich frage, weil man damit vielleicht abschätzen könnte, wie lange die Omikron-Welle, die seit Mitte letzter Woche auch in Deutschland sichtbar geworden ist, dauern mag.

Das ist die Frage die wir seit Jahrzehnten nicht klären können. Schon bei der Influenza nicht. Ich vermute einen Mix aus den Faktoren die du genannt hast. Einer der größten Kritikpunkte an den Modellen war bzw. ist ja, dass man annimmt, dass jeder Mensch mit jedem anderen interagiert und ihn potenziell infizieren kann. Das stimmt aber offensichtlich nicht. Wenn das Virus in zu viele Immune reinläuft ist das wie eine Wand. Dementsprechend wird die Infektionskette schlagartig unterbrochen wenn der Pool an infizierbaren Wirten aufgebraucht ist.

Aus vergangenen Wellen und der bereits durchgelaufenen Welle in Südafrika würde ich schätzen, dass es bei uns irgendwann im März wieder absteigen wird. In UK und Frankreich wahrscheinlich schon ab Ende Januar / Februar. Bis dahin wird’s aber noch ein paar Rekordinzidenzen geben.
Ich bleibe bei meiner Hoffnung, dass nach Omikron viele Länder die Masken fallen lassen. Deutschland sehe ich da aber nicht darunter. Leider…
Hatte vor einigen Wochen ein Gespräch mit einem frz. Virologen:
Er meinte auch, dass einiges nicht ganz klar ist und dass wohl eine ganze Reihe Faktoren reinspielen.
SARS-CoV2 ist sehr mutationsfreudig; im Schnitt tritt eine Mutation alle 2-3 Wochen auf.
So entsteht aus einer Variante eine Anzahl an Untervarianten, diese geben Unteruntervarianten usw. usw.
So entsteht ein schöner phylogenetischer Baum:

Die meisten Äste versiegen nach ca. 7 Mutationen, also nach ca. 4-5 Monaten. Das kann davon kommen, dass dieses eine Virus sich "zu Tote" mutiert hat; die Mutationen also das Virus stark abgeschwächt haben und/oder das Virus auf eine genesene/geimpfte Population trifft.

Und dann gibt es halt Äste wo die zufälligen Mutationen dem Virus halt einen Vorteil bringen, z.B. höhere Infektiösität wie wir es mit Omicron nun sehen.
Wie es auf einem anderen Ast in Zukunft weitergeht, kann niemand im voraus sagen.
 
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frabkk

Erfahrenes Mitglied
12.11.2013
2.511
693
CGN
i.d.R. kommt ein Pax auf ca 25-30% großes Zeitfenster im Flugzeug wo er die Maske abnehmen "darf". Und da beißt sich m.M.n. die Katze in den Schwanz. Das Maskenmandat macht nur Sinn, wenn sie konsequent die ganze Zeit getragen werden muss. Wie im Theater z.B.
Wenn ein Infektiöser Mensch sich in meiner unmittelbaren Nähe aufhält, haben die Viren genügend Zeit während der Mahlzeiten mich zu erreichen. Die HEPA Filter tun ihr übriges zu meinem eigenen Schutz und würde ich sagen: Am Platz kann die Maske abgenommen werden. Beim Ein und Aussteigen und beim Weg zur Toilette gehört sie aktuell ZUM SCHUTZ aller jedoch noch an. Aktuell ist es eine Mischung aus Aktionismus, Übervorsichtigkeit und Angst. Mit rationaler Risikoabwägung hat das nichts zu tun.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.334
3.029
FRA
Wenn Passagiere/Gäste keine Maske tragen müssen, Personal aber schon (z.B. in Restaurants oder auf Veranstaltungen), macht es am allerwenigsten Sinn.
Gerade in Restaurants sind die Regeln sinnvoll (wenn man Masken generell als sinnvoll betrachtet): man trägt die Maske wenn es geht. D. h. immer, außer beim Essen. Und da das Personal mit mehr Leuten in Kontakt kommt, sind Masken fürs Personal eh sinnvoll.

Bei Airlines gibt's glaube ich mehrere, die FFP2-Pflicht für Paxe hat, Flugbegleiter aber mit einfachen OP-Masken rumlaufen. Das ist ein Unding. Da machen es sich Flugbegleiter auf Kosten der Passagiere bequem.

Man verlangt nur eine Maske beim Sitzen zu tragen, mehr nicht.
Trotz einer gewissen Gewöhnung an die Masken und trotz meiner anfänglichen Unterstützung für die Maskenpflicht und für Covid-Maßnahmen generell empfinde ich das Tragen einer Maske als unangenehm. Deshalb darf die Maskenpflicht auf keinen Fall zu sinnbefreiter Symbolpolitik werden. Und alleine weil Flugbegleiter sich so sicherer fühlen darf man Passagieren keine Maskenpflicht verpassen.
 

Lowbudgetflieger

Aktives Mitglied
26.11.2021
115
97
Stimmt. Gesslerhut wäre die richtige Bezeichnung.



Zum einen ist es selbstverständlich eine Belastung, in jeder Situation. Und zum anderen verstehe ich nicht, weshalb sich die Maskendiskussion meistens so auf die körperlichen Aspekte verengt. Viel einschneidender ist doch die Anmaßung des Mächtigen (Gesetzgeber und/oder überlegener Vertragspartner), dem Gegenüber nicht nur die Kleidung vorzuschreiben, sondern ihn zu zwingen, das Gesicht als wichtigsten Ausdruck der Persönlichkeit und Kommunikationsinstrument zu verhüllen.



Beides ist auf unterschiedlichen Ebenen Mist. Aber dass es kommunizierende Röhren wären, halte ich für einen frommen Wunsch.



Dann wird die Maske endgültig zum Gehorsams- und Unterordnungssymbol (s.o.: Gesslerhut). Entweder sie ist notwendig, um Infektionen zu verhindern, dann haben sie alle zu tragen. Oder sie es es nicht, dann braucht sie keiner zu tragen.



Mich macht sprachlos, wenn Grundrechte als (jederzeit wieder entziehbares) Privileg betrachtet werden. Ich hatte gehofft, wir wären weiter.
Ich habe mir gerade noch einmal das GG durch gelesen. Wo genau finde ich da irgendwas zu Masken? Da bräuchte ich etwas Hilfe. Zu Motorradhelmen steht da seltsamerweise auch nichts.

Natürlich bin ich froh, wenn ich keine Maske tragen muss und natürlich ist sie vielen Situation nicht angenehm, ich finde Treppensteigen ganz schlimm, aber in einem Flugzeug ist die körperliche Belastung recht gering, ich sitze da meistens. Aber gerade an in einem Flughafen und in einem Flughafen, wo viele Menschen aus vielen Ländern der Welt zusammen kommen und Zeit auf einem engen Raum verbringen, überwiegt der Vorteil doch.

@cockpitvisit Die unterschiedlichen Maskenanforderung kann auch als Zeichen der Solidarität verstanden werden. Der Großteil der FBs steht in sozialen hackordnung deutlich unter den meisten Pax und erst recht unter fast allen Mitgliedern hier. Im Gegensatz zu den Pax muss die Flugbegleiterin körperlich arbeiten und ist auch nicht nur 2h im Flugzeug. Um diese Personengruppe etwas zu entlasten, kann ich diese Regelungen gut verstehen, aber Solidarität und mal nicht nur an sich denken, überfordert den ein oder anderen hier schon etwas.
Vermutlich darf die FB dann den "Maulkorbträger" noch erinnern, dass er doch bitte den "Gesslerhut" aufsetzen soll und nicht 30 Minuten so tun sollte, als ob er die Banane auch essen würde, die er da in der Hand hält.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.495
7.521
Warten wir die Entwicklung, aber die Maske in bestimmten Situationen ist mir deutlich lieber, als Einreisebeschränkungen und Testzwang.
eine solche Aufrechnung oder Vergleich ist wenig sinnvoll, da man sich durch Maskenpflicht keine Einreisebeschränkung oder Testzwang ersparen können wird.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Und dann gibt es halt Äste wo die zufälligen Mutationen dem Virus halt einen Vorteil bringen, z.B. höhere Infektiösität wie wir es mit Omicron nun sehen.
Wie es auf einem anderen Ast in Zukunft weitergeht, kann niemand im voraus sagen.
zumindest müsste eine neue Mutation deutlich ansteckender sein als Omikron (oder mit Omikron im selben Wirt kompatibel, falls sowas überhaupt denkbar wäre), um eine Chance zu haben, sich zu verbreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.699
4.034
Würde man sinnvoll handeln, würde man die Maskenpflicht für Paxe und Personal gleichzeitig aufheben. Wenn Passagiere/Gäste keine Maske tragen müssen, Personal aber schon (z.B. in Restaurants oder auf Veranstaltungen), macht es am allerwenigsten Sinn.
Nach der Nummer hier wird garantiert nichts aufgehoben, die wird eher noch weltweit Folgen haben:



125 Passagiere von 179 infiziert in den Flieger gestiegen, also rund 70%.

Von wegen "sicher fliegen" mit Test, Impfung und Kontrollen. Da ist es schon sinnvoll, wenigstens noch die Maskenpflicht an Bord zu haben.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.495
7.521
hat ja schließlich in diesem Fall klar die Ansteckungen verhindert.

(gibt es dazu eigentlich auch noch sachliche Informationen, ob es sich z.B. um Delta oder Omikron oder beides gehandelt hatte?)
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.699
4.034
Meine Güte. Wenn ich schon Maulkorb lese :(
Man verlangt nur eine Maske beim Sitzen zu tragen, mehr nicht. Das dies viele so Priviligierte schon überfordert macht mich doch etwas sprachlos. Ich teile vieles im Bezug zur Maskenpflicht nicht und werde alleine am Bahnsteig sicher keine Maske tragen, aber im Sitzen beim Film schauen, ist die Belastung doch mehr als überschaubar.
Warten wir die Entwicklung, aber die Maske in bestimmten Situationen ist mir deutlich lieber, als Einreisebeschränkungen und Testzwang.
Und natürlich sollte die Maske für PAX deutlich später fallen, als die von den FB, denn diese arbeiten und bewegen sich unter dieser.
Die Sprache verrät eben immer. Das Wort "Maulkorb" sagt schon alles aus.
 

aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.611
2.052
MZ
hat ja schließlich in diesem Fall klar die Ansteckungen verhindert.

(gibt es dazu eigentlich auch noch sachliche Informationen, ob es sich z.B. um Delta oder Omikron oder beides gehandelt hatte?)
Zumal es, in Hinblick auf die Inkubationszeit, ohnehin hochgradig unwahrscheinlich ist, dass die Ansteckung während des Fluges (unabhängig ob mi/ohne Maske) stattgefunden hat.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.937
6.578
Nach der Nummer hier wird garantiert nichts aufgehoben, die wird eher noch weltweit Folgen haben:



125 Passagiere von 179 infiziert in den Flieger gestiegen, also rund 70%.

Von wegen "sicher fliegen" mit Test, Impfung und Kontrollen. Da ist es schon sinnvoll, wenigstens noch die Maskenpflicht an Bord zu haben.

Ich drehe den Spieß mal um, und statt 125 Infizierten haben wir hier 125 Falschpositive. Halte ich jedenfalls für wahrscheinlicher als 125 falschnegative Tests in Italien, und würde somit für die Maskenpflicht gar nichts bedeuten, zumal, wie schon gesagt wurde, die Inkubationszeit auch bei Omikron nicht nur 12 Stunden ist.
 
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hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.264
933
Daß die Maskenpflicht kontrovers ist, kann ich verstehen. Ich trage die Dinger auch nicht gerne. Man gewöhnt sich zu einem gewissen Grad dran, aber es bleibt einfach unangenehm. Es nervt. Und ich weigere mich sogar, Masken an gut durchlüfteten Außenbereichen zu tragen - jedenfalls wenn es da keinen Volksauflauf gibt. Da gibt es einfach Evidenz für, daß dort kaum Infektionen passieren.

i.d.R. kommt ein Pax auf ca 25-30% großes Zeitfenster im Flugzeug wo er die Maske abnehmen "darf". Und da beißt sich m.M.n. die Katze in den Schwanz.

Im Zug und auch im Flugzeug trag ich jedoch in der aktuellen Situation freiwillig eine FFP2 Maske, und das auch >98% der Zeit. Selbst in Ländern, wo nur irgendeine oder gar keine vorgeschrieben ist. Die Omikron Variante durchbricht den Impfschutz zumindest deutlich und FFP2 Masken sind nachgewiesenermaßen recht effektiv, es gibt genug "Covidioten" und die alle Maßregeln zu wollen, da fehlt mir das Gestapo-Gen für.
Es ist schlicht so, daß eine Corona-Infektion sehr deutlich unangenehmer werden kann als jemals eine Maske. Alleine von der notwendigen Isolierung her schon. Schlicht eine Abwägung. Ich hab außerdem zwar keine Todesfälle im Umkreis wegen Corona zu beklagen, aber ein paar "leichte Fälle" (=alles ohne Krankenhaus), die nachzumachen ich so gar keinen Bock habe.

Außerdem mag es zwar so sein, daß es zwischen Maskenpflicht und Lockdown keinen Direktzusammenhang gibt. Aber wir werden immer in "Geiselhaft" genommen, wenn es in unserer Umgebung / Stadt / Bundesland / Land hohe Infektionszahlen gibt. Das ergibt sich, weil man nur schwer zwischen "der ist vernünftig" und "der nicht" differenzieren kann. Und daß Maskentragen in bestimmten Risikosituation und allg. Vorsicht hilft kann man nun schon länger am Vergleich Deutschland zu Niederlanden sehen. Ich wohne in Grenznähe, die Holländer sind deutlich relaxter als wir. Die Inzidenzen dafür fast immer höher und aktuell hat es ihnen einen Lockdown eingebracht. Und da ist die Nervmaske dann schon das kleinere Übel.

Ich habe gerade reingeguckt. Weder zum Motorradhelm oder zur Maske finde ich etwas in dem Artikel. Hast du dich etwa vertan?
Er legt den Allgemeinparagrafen entsprechend großzügig aus und die klar genannten Einschränkungen entsprechend eng. Diese Auslegung teilen die Gerichte in Hinblick auf die Maskenpflicht allerdings aktuell nicht.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.699
4.034
Beides in Art. 2 Abs. 1 GG. Einfach nochmal genauer nachlesen. Da nich' für.
Kleiner Tipp vom Pro: das steht da (so) nicht drin. Die Maskentragepflicht ist vom GG grundsätzlich in bestimmten Bereichen zu bestimmten Zeiten zu bestimmten Zwecken mehr als gedeckt.

Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich drehe den Spieß mal um, und statt 125 Infizierten haben wir hier 125 Falschpositive. Halte ich jedenfalls für wahrscheinlicher als 125 falschnegative Tests in Italien, und würde somit für die Maskenpflicht gar nichts bedeuten, zumal, wie schon gesagt wurde, die Inkubationszeit auch bei Omikron nicht nur 12 Stunden ist.
Wer sagt denn, dass die sich im Flieger infiziert haben und nach Ankunft positiv waren? Die Annahme ist doch lächerlich, da nicht möglich, dass bei einer Ansteckung im Flieger nicht 12 Stunden später zu einem positiven Testergebnis führt.

Die waren vorher schon infiziert. Und entweder nicht richtig getestet, gar nicht getestet, zu früh getestet oder (man(n) / frau hat) schlicht den positiven Test ignoriert.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.908
16.011
Er legt den Allgemeinparagrafen entsprechend großzügig aus und die klar genannten Einschränkungen entsprechend eng. Diese Auslegung teilen die Gerichte in Hinblick auf die Maskenpflicht allerdings aktuell nicht.

Nein, gar nicht. Ich weise lediglich darauf hin, dass es das Grundrecht der Allgemeinen Verhaltensfreiheit gibt und dass dieses auch umfasst, keine Maske (und keinen Motorradhelm) zu tragen. Das ist aber gerade keine "großzügige Auslegung" sondern seit Jahrzehnten feststehende Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Leider wird dies (hier und anderenorts) teilweise bestritten, siehe auch Herrn Spahns Aussage, es gebe kein Grundrecht auf Party. Doch, das gibt es, und die dahinter stehende Einstellung (oder die Unkenntnis, beides schlimm) finde ich inakzeptabel für einen Minister.

Dass die Allgemeine Verhaltensfreiheit grundsätzlich eingeschränkt werden kann, ist natürlich klar. Diese Einschränkungen kann und muss man auf dieser Schrankenebene ja auch gerne diskutieren, aber den Weg dorthin mit einem platten (und falschen) "dieses Grundrecht gibt es nicht!" zu verbauen, ist auch dem gesellschaftlichen Klima nicht förderlich.
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
1.294
2.880
FRA
Ich wohne in Grenznähe, die Holländer sind deutlich relaxter als wir. Die Inzidenzen dafür fast immer höher und aktuell hat es ihnen einen Lockdown eingebracht. Und da ist die Nervmaske dann schon das kleinere Übel.

Dafür haben die Niederlande eine geringere Mortalität als DE - trotz mehr als doppelt so vieler registrierter Ansteckungen. Und diese Diskrepanz ist nicht nur bezüglich der NL zu beobachten, sondern bei allen deutschen Nachbarländern. Bei ähnlicher Mortalität doppelt bis dreifach so viele Infektionen. Nun kann man wohl kaum davon ausgehen, dass Covid hierzulande 2-3x so tödlich ist. Bleibt nur als plausible Erklärung eine eklatant hohe Dunkelziffer. Man denke, da nur an die regelmäßigen Inzidenzeinbrüchen zum Wochenende hin oder gar über die Feiertage. Deutschland versagt hier total und bewegt sich auf Dritte-Welt-Niveau und hat es selbst nach zwei Jahren nicht hinbekommen, die Fallzahlen vernünftig zu erfassen. Nichts worauf man auch noch stolz sein könnte und noch weniger ein Beleg für die Wirkung von Maskenpflicht oder anderer Maßnahmen. Um dieses Totalversagen so zu deuten, bedarf es schon einiges an Fantasie.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.856
13.206
FRA/QKL
Nach der Nummer hier wird garantiert nichts aufgehoben, die wird eher noch weltweit Folgen haben:



125 Passagiere von 179 infiziert in den Flieger gestiegen, also rund 70%.

Von wegen "sicher fliegen" mit Test, Impfung und Kontrollen. Da ist es schon sinnvoll, wenigstens noch die Maskenpflicht an Bord zu haben.
Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes dass die sich alle auf dem Flug angesteckt haben mit <8 Stunden Inkubationszeit. Never, ever. Meine starke Vermutung ist Kontamination im indischen Labor während der Testung oder sogar schon während der Probenentnahme. Wäre schön wenn die 125 Passagiere alle nachgetestet werden am Folgetag und in einem anderen Labor. Aber selbst wenn das passiert werden wir es wohl hier als Schlagzeile nicht mehr erfahren.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.371
4.763
GRQ + LID
Dafür haben die Niederlande eine geringere Mortalität als DE - trotz mehr als doppelt so vieler registrierter Ansteckungen.
In den Niederlanden gibt es aber keine Meldepflicht von einem COVID-Tot, und eine überhöhte Sterblichkeit. Der COVID-Tot wird sowieso als solches nur vermerkt, wenn einen offiziellen Test gemacht wurde. Demnach vermutet das Statistikamt dass die Totenzahlen in den Niederlanden an COVID ungefähr 50 bis 100% höher sind, als uns bis jetzt bekannt. Die Populisten meinen, die Leute seien alle gestorben durch Lockdown und Impfungen.

Dazu:

To date, RIVM has registered 20,531 COVID-19 deaths, of which 17,855 were recorded up to July 2021 inclusive (as at 21 December 2021). RIVM receives data on confirmed COVID-19 deaths from the municipal health services (GGD) around the country on a daily basis. The actual COVID-19-related death count in the Netherlands is higher than these estimates for the following reasons: it is possible that not all people with COVID-19 have themselves tested, there is no reporting obligation for COVID-19 and registration sometimes takes slightly longer.

Quelle

Wie immer: wenn die Zahlen nicht durch Eurostat veröffentlicht werden, muss man sehr gut aufpassen dass man die Äpfel von den Birnen trennt.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.856
13.206
FRA/QKL
In den Niederlanden gibt es aber keine Meldepflicht von einem COVID-Tot, und eine überhöhte Sterblichkeit. Der COVID-Tot wird sowieso als solches nur vermerkt, wenn einen offiziellen Test gemacht wurde. Demnach vermutet das Statistikamt dass die Totenzahlen in den Niederlanden an COVID ungefähr 50 bis 100% höher sind, als uns bis jetzt bekannt. Die Populisten meinen, die Leute seien alle gestorben durch Lockdown und Impfungen.

Dazu:



Quelle

Wie immer: wenn die Zahlen nicht durch Eurostat veröffentlicht werden, muss man sehr gut aufpassen dass man die Äpfel von den Birnen trennt.
Aber auch wenn man Äpfel mit Äpfel vergleicht kommt man bei Covid-19 zu verfälschten Zahlen. Die WHO Definition, dass jeder Tote der binnen 4 Wochen vor dem Ableben einen positiven Test hatte als Covid-19 Toter zählt ist doch Humbug. Das sind nicht wenige "mit" Covid-19, aber nicht ursächlich "an" Covid-19 gestorben.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.216
9.696
Ich habe gerade reingeguckt. Weder zum Motorradhelm oder zur Maske finde ich etwas in dem Artikel. Hast du dich etwa vertan?
Mal wieder ein juristischer Laie (zu denen auch ich mit wenigen Semestern Jura im Nebenfach gehöre) der meint dem Berufsjuristen das GG erklären zu müssen. Reicht das als Hinweis oder willst du dich weiterhin selbst lächerlich machen?
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.699
4.034
Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes dass die sich alle auf dem Flug angesteckt haben mit <8 Stunden Inkubationszeit. Never, ever. Meine starke Vermutung ist Kontamination im indischen Labor während der Testung oder sogar schon während der Probenentnahme. Wäre schön wenn die 125 Passagiere alle nachgetestet werden am Folgetag und in einem anderen Labor. Aber selbst wenn das passiert werden wir es wohl hier als Schlagzeile nicht mehr erfahren.
Einfach mal lesen was ich schrieb:

 
Zuletzt bearbeitet:

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.856
13.206
FRA/QKL
Einfach mal lesen was ich schrieb:

Ich habe auf den von mir zitierten Post von dir geantwortet.

Nach der Nummer hier wird garantiert nichts aufgehoben, die wird eher noch weltweit Folgen haben:

Corona weltweit: Infektionen auf Italien-Indien-Flug

70 Prozent der Passagiere eines Flugs aus Mailand werden nach der Ankunft positiv getestet.
www.sueddeutsche.de
www.sueddeutsche.de


125 Passagiere von 179 infiziert in den Flieger gestiegen, also rund 70%.

In diesem stellst du ganz klar den Fall als gegeben hin und dass sich nach diesem Fall an der Maskenpflicht lange nichts ändern wird.

Aber auch den neu von dir referenzierten Post finde ich interessant. Du zweifelst nicht eine Sekunde die Testing in Indien an, sondern behauptest der Fehler lag in Italien oder bei insgesamt 125 betrügerischen Passagieren.

Ich habe schon einige Kontaminationsstudien in Laboren insbesondere auch für NAT-PCR, und hier vor allem in der Probenvorbereitung begleitet. Das geht schneller als man denkt. Selbst einfache Aerosolverschleppungen einer "heißen" Probe, d.h. mit hoher Virenlast, können beim Pipettieren von nur 10µl Probenmaterial passieren und umliegende Proben kontaminieren.

NOCH EIN NACHTRAG:
Neben dem hier nicht relevanten Luftdruck spielen insbesondere Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine große Rolle für einen sicheren Laborbetrieb mit geringen Flüssigkeitsmengen. Wenn nun in dem indischen Labor die Klimaanlage ausgefallen ist?
Ich habe da schon so einiges gehört von Feld-Service-Technikern im Vorort Einsatz gerade in Indien. So eine Klimaanlage kann man schon mal temporär woanders gebrauchen... :oops:
 
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