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Das ist nicht richtig.Die öffentliche Hand kennt keine Kostenprobleme. Man kann die Steuern mehr oder weniger beliebig festsetzen.
Warum gibt es dann Staatsschuldenkrisen? Warum gibt es Hyperinflationen (=Staat wirft die Geldpressen an, weil er keine Möglichkeit zu weiteren Steuererhöhungen sieht)? Die Empirie könnte Deiner Ansicht nicht deutlicher widersprechen.
Auch ohne Finanzkrise kannst Du direkt an den Zinsen sehen, wie die Märkte Staaten, die mehr Schulden machen oder niedrigere Wirtschaftskraft haben, höhere Risikoprämien zahlen müssen.
Die nächste Staatsschuldenkrise (selbst in Euroland) ist vielleicht nur wenige Monate oder Jahre entfernt. Selbst ein AAA geratetes Land wie Deutschland hat nur begrenzten fiskalischen Spielraum. Man vergleiche etwa Frankreich mit Deutschland als Beispiel, wie schnell es bergab gehen kann. Frankreich hat während Covid die Haushaltsdisziplin aus den Augen verloren und muss mittlerweile etwa 1/2 Prozent mehr Zinsen zahlen als Deutschland. Zu Beginn der Covidkrise waren sie noch AAA gerated, sind aber in sehr kurzer Zeit auf AA gefallen. Du kannst Gift darauf nehmen, dass es weiter bergab geht, sollte die Rentenreform und andere Maßnahmen zur Wiederherstellung von mehr Haushaltsdisziplin scheitern. Spanien zahlt ein volles Prozent mehr für Schulden als Deutschland, Italien fast 2 Prozent mehr.
Auch aus Sicht der Theorie ist vollkommen klar, dass Staatsausgaben auf Pump heute zu Steuererhöhungen (oder monetärer Staatsfinanzierung) morgen führen (Stichwort intertemporale Budgetrestriktion des Staates).